Leistungsträger
Das zetert über eine Elite ohne Moral. Und irrt sich gleich zweifach.
1) ist Macht und Geld der tatsächliche Maßstab, an dem jede einzelne Seele hierzulande gemessen wird. Die Leute, die es also nicht nur in ihrem eigenen Urteil geschafft haben, entsprechen also in geradezu vorbildlicher Weise den gültigen Moralvorstellungen.
2) Die Schlechtweggekommenen halten ihre kleinkarierte Eingepferchtheit nicht für ein praktisches Urteil, das über sie letztinstanzlich bereits ergangen ist, sondern nehmen es als freiwilliges Ja zur Beschränkung aller gegen alle zu Beschränkenden.
Ganz schön beschränkt.
Moral
Als Einstiegsdroge zu diversen härteren Sächelchen durchaus brauchbar, heute allerdings als verdammt hartes „non plus ultra“ (Keinen Schritt weiter, oder es knallt!) befohlen.
Über Feinstaubplaketten und Rauchfreiheit in öffentlichen Räumen sollst du dem small-talk zuschowen, der Feinstaub aus amerikanischen Massenvernichtungswaffen mit abgereichertem Uran (Krebstod für 2,5 Millionen Jahre im Umkreis von 25 km der Einsatzgebiete garantiert) in Ex-Jugoslawien, Afghanistan, und Irak, Libanon ist erst gar kein Thema.
Wussten sie eigentlich, dass die Israelis ihren Atommüll im befreundeten Mauretanien verbuddeln, den Strahlentod also nicht bloß mal eben nach Südlibanon verschießen?
So, und jetzt mal im Ernst: Unter welche Untugend unter wessen Verantwortlichkeit fällt eigentlich die Atompolitik, dessen Einstieg in den Ausstieg aus dem Ausstieg wir augenzeugen?
Klassenhass, von oben
Bevor die niederländische Ritterschaft von den Bauern weggeputzt wurde, sang die das Kerelslied, um sich den Hass und wohl auch die Angst vor den Geknechteten vom Leibe zu singen:
wij willen van de kerels zingen/ Wir wollen von den Bauern singen
zij zijn van kwader aard/ die sind von böser Art
zij willen de ruiters dwingen/ die wollen gar die Ritter zwingen
zij dragen een langen baard/ und tragen einen langen Bart
(Symbol des freien Mannes)
ter kermisse wil hij gaan/ Der will zum Jahrmarkt gehn
hij denkt dat hij is een graaf/ und denkt er ist ein Graf
daar wil hij het al omme slaan/ da will er sich herumprügeln
met zijne verroesten staaf/ mit seinem verrosteten Stab
dan gaat hij drinken van den wijn/ Und macht er sich an den Wein stappans is hij versmoord /in dem er sich ertränkt, dan is de wereld 't zijn/ dann hat er die Welt in der Tasche:
stede, land ende poort/Städte, Land und Hafen
men zal ze slepen en hangen/Man wird sie schleifen und hängenhun baard is al te lang/ ihr Bart ist all zu lang
zij kunnen het niet ontgangen/ da kommen die nicht drum rum
zij dochten niet zonder bedwang/ die taugen nicht ohne Zwang
Hallo, ihr Friedens- und Konfliktforscher!
Wie hätte denn nach den zahlreichen vergeblichen Bauernaufständen, die vorläufig immer an den besser gerüsteten Rittersleuten scheiterten, eure Lösung ausgesehen?
Den Unterdrücker bitten, streicheln, eine Gewerkschaft gründen, auf Ver- Rechtlichung des Abhängigkeitsverhältnisses bestehen, auf Augenhöhe verhandeln? An welche gemeinsamen Interessen hätte man da wohl appellieren können?
Die Liebesbotschaft war übrigens damals schon den beiden Parteien durchaus bekannt, aber von der ebenso bekannten durchschlagenden Wirkungslosigkeit.
-Ach, du immer mit deinen alten Geschichten!
„Menschenmaterial“ ist kein Bah-bah!-Unwort des 20. Jahrhunderts wie uns die Moralwachteln einreden wollen, sondern ein Fachterminus des Militärs aus den Schlachten des ersten der Weltkriegsserie.
Nach Vietnam sagte der Menschenfreund und gern Frieden herbeibombende Henry Kissinger: «Soldaten sind nur dumme, stumpfe Tiere, die man als Pfand in der Außenpolitik benutzen sollte …» (aus Kapitel 5 der «Final Days» von Woodward und Bernstein).
1) ist Macht und Geld der tatsächliche Maßstab, an dem jede einzelne Seele hierzulande gemessen wird. Die Leute, die es also nicht nur in ihrem eigenen Urteil geschafft haben, entsprechen also in geradezu vorbildlicher Weise den gültigen Moralvorstellungen.
2) Die Schlechtweggekommenen halten ihre kleinkarierte Eingepferchtheit nicht für ein praktisches Urteil, das über sie letztinstanzlich bereits ergangen ist, sondern nehmen es als freiwilliges Ja zur Beschränkung aller gegen alle zu Beschränkenden.
Ganz schön beschränkt.
Moral
Als Einstiegsdroge zu diversen härteren Sächelchen durchaus brauchbar, heute allerdings als verdammt hartes „non plus ultra“ (Keinen Schritt weiter, oder es knallt!) befohlen.
Über Feinstaubplaketten und Rauchfreiheit in öffentlichen Räumen sollst du dem small-talk zuschowen, der Feinstaub aus amerikanischen Massenvernichtungswaffen mit abgereichertem Uran (Krebstod für 2,5 Millionen Jahre im Umkreis von 25 km der Einsatzgebiete garantiert) in Ex-Jugoslawien, Afghanistan, und Irak, Libanon ist erst gar kein Thema.
Wussten sie eigentlich, dass die Israelis ihren Atommüll im befreundeten Mauretanien verbuddeln, den Strahlentod also nicht bloß mal eben nach Südlibanon verschießen?
So, und jetzt mal im Ernst: Unter welche Untugend unter wessen Verantwortlichkeit fällt eigentlich die Atompolitik, dessen Einstieg in den Ausstieg aus dem Ausstieg wir augenzeugen?
Klassenhass, von oben
Bevor die niederländische Ritterschaft von den Bauern weggeputzt wurde, sang die das Kerelslied, um sich den Hass und wohl auch die Angst vor den Geknechteten vom Leibe zu singen:
wij willen van de kerels zingen/ Wir wollen von den Bauern singen
zij zijn van kwader aard/ die sind von böser Art
zij willen de ruiters dwingen/ die wollen gar die Ritter zwingen
zij dragen een langen baard/ und tragen einen langen Bart
(Symbol des freien Mannes)
ter kermisse wil hij gaan/ Der will zum Jahrmarkt gehn
hij denkt dat hij is een graaf/ und denkt er ist ein Graf
daar wil hij het al omme slaan/ da will er sich herumprügeln
met zijne verroesten staaf/ mit seinem verrosteten Stab
dan gaat hij drinken van den wijn/ Und macht er sich an den Wein stappans is hij versmoord /in dem er sich ertränkt, dan is de wereld 't zijn/ dann hat er die Welt in der Tasche:
stede, land ende poort/Städte, Land und Hafen
men zal ze slepen en hangen/Man wird sie schleifen und hängenhun baard is al te lang/ ihr Bart ist all zu lang
zij kunnen het niet ontgangen/ da kommen die nicht drum rum
zij dochten niet zonder bedwang/ die taugen nicht ohne Zwang
Hallo, ihr Friedens- und Konfliktforscher!
Wie hätte denn nach den zahlreichen vergeblichen Bauernaufständen, die vorläufig immer an den besser gerüsteten Rittersleuten scheiterten, eure Lösung ausgesehen?
Den Unterdrücker bitten, streicheln, eine Gewerkschaft gründen, auf Ver- Rechtlichung des Abhängigkeitsverhältnisses bestehen, auf Augenhöhe verhandeln? An welche gemeinsamen Interessen hätte man da wohl appellieren können?
Die Liebesbotschaft war übrigens damals schon den beiden Parteien durchaus bekannt, aber von der ebenso bekannten durchschlagenden Wirkungslosigkeit.
-Ach, du immer mit deinen alten Geschichten!
„Menschenmaterial“ ist kein Bah-bah!-Unwort des 20. Jahrhunderts wie uns die Moralwachteln einreden wollen, sondern ein Fachterminus des Militärs aus den Schlachten des ersten der Weltkriegsserie.
Nach Vietnam sagte der Menschenfreund und gern Frieden herbeibombende Henry Kissinger: «Soldaten sind nur dumme, stumpfe Tiere, die man als Pfand in der Außenpolitik benutzen sollte …» (aus Kapitel 5 der «Final Days» von Woodward und Bernstein).
gitano - 4. Mär, 13:03