Journalistisches

Montag, 5. Januar 2009

Deuteronomium 7, 1

- und Gaza

Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst (=dahinschlachtest), so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken (=gänzlich ausrotten). Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben und sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen für eure Söhne. Denn sie werden eure Söhne mir abtrünnig machen, dass sie andern Göttern dienen; so wird dann des HERRN Zorn entbrennen über euch und euch bald vertilgen. Sondern so sollt ihr mit ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr einreißen, ihre Steinmale zerbrechen, ihre heiligen Pfähle abhauen und ihre Götzenbilder mit Feuer verbrennen.

Wo ist hier der - immer mal wieder herbeigezerrte - Unterschied zwischen politischem Zionismus einerseits und religiösem Judaismus andererseits zu entdecken, wenn man den Gehorsam gegen das Wort des HERRN mal versuchsweise ernsthaft als Grundlage heutiger Israelischer Politik nehmen wollte?

Aber vermutlich wird man mir eher einen Therapieplatz anbieten, als mit nicht- symbolischen Lesarten aufzuwarten.

Bevor sie jetzt ausrücken und mich abholen: mein Entsetzen über die religiös abgesicherten Massaker ist gespielt. Jährlich 2 Milliarden allein an Militärhilfe für einen Staat, der vermutlich jeden europäischen Staat militärisch in Klump und Asche hauen könnte, aus dem Staatssäckel der USA ersetzen spielend jeden Jahwe und machen den Glauben an ihn zu einer folkloristischen Randerscheinung.

Internationale berichtigt
Leeres Wort: der Armen Rechte,
Leeres Wort: des Reichen Pflicht.“

Stimmt gar nicht.
Druckfehlerberichtigung:
Leeres Wort der Armen Rechte,
Leeres Wort des Reichen Pflicht.“

Nicht gänzlich daneben liegende Interpretation:
Das leere Wort ist es, das der Reichen verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist, damit die Rechte des Armen leer bleibt.
Soweit die Texterschließung.
Als Gedanke ist das allerdings unbrauchbar. Noch das leerste harmonisierende Geschwurbel unserer Kanzlermimin ist inhaltsschwerer als jede wissenschaftliche Abhandlung.
Ihren Worten folgen nämlich Taten.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Friedensgebarme

Es heben jetzt wieder die widerlichen jährlichen Besinnlichkeiten an.
Der religiös angeleitete Lebenskämpfer entdeckt seinen Hang zu Trivialutopien und schickt sein „Pax“ in excelsis und hinieden 1400 Mann gegen die Piraten, denn Piraterie ist legitim nur andersrum. Vergisst ein wenig, dass er soeben die an der Heimatfront kämpfenden Afghanistan – Auf - Bauern aufgestockt hat, und ist stolz, den höchsten Rüstungsexport seit Re-Etablierung der Branche nach ´45 vorweisen zu können. Platz drei in der Weltrangliste!

Er würde jederzeit erbost leugnen, dass solches sein Wille sei. Weil er sich als Seele begreift, unabhängig vom Geschehen, das unter Berufung auf ihn geschieht.
Es ist daher unmöglich, ihm begreiflich zu machen, dass es in Friedensbelangen eigentlich genügen würde, den letzen der Steinmeiers an den Gedärmen der letzen Merkel aufzuhängen, und zu verhindern, dass unser von dergleichen interpretierter Willensinhalt zum Spielball ihrer Nachfolger wird.
Na gut, letzteres ist bloßer Verbalradikalismus. Aber Spaß gemacht hat die Vorstellung schon. A beautiful idea to play with. Vor allem, wenn man die barbusige Freiheit von Delacroix, die das Volk auf die Barrikaden führt, nur als Parodie erträglich findet: mit einer Maske vorm Gesicht, und der junge Mann mit Zylinder zu ihrer Rechten trägt eine Gasmaske.

Kapitalismus ist bislang ohne die Freiheits-Kriege nun mal nicht zu haben gewesen. Und heute brauchen wir sogar umgekehrt die Kriege, damit der Kapitalismus überhaupt weitergeht.

Samstag, 27. Dezember 2008

Zur Psychologie des Satirikers


1. Er steht gern über den Dingen. Baut sich das passende Podest dazu, praktisch und formschön.
Verschafft sich also zu allem den souveränen Blick von oben. Wenn die andern sich die Butter vom Brot nehmen lassen, hält er das nicht für eine längst anzuratende Diät, sondern betreibt eine Wiederherstellung des gekränkten Ichs.
Diese restitutio in integrum ist zwar nur Pseudo-Souveränität, macht aber genau so viel Spaß wie an den seligen Gesichtern der Bespaßten ablesbar ist.

2. Er blickt gern von unten und hinter die Kulissen. Öffnet die Tapetentüren auf der politischen Szene und man sieht: wenig dahinter. Die Bundesrepublik ein Land aus Schein und Nichts.

So einer nervt. Dauer-Entlarvung und Kabarettisten-Überlegenheit gehen nun mal auf den Keks.

3. Drum macht er gern den Virtuosen. Umwerfen will er mit im Handumdrehen gewendeten Begriffen. Es zeigt sich die Bodenlosigkeit im Wörtergewühl der jederzeitigen Unzeit.

Dies sind die drei Gründe, warum es eine Gegenöffentlichkeit nicht wirklich gibt. Da auch das Nein der Randständigen nur Gebet ist, also noch nicht einmal heimlich im Hosensack geballte Faust.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Die etwas andere Neujahrsansprache eines in dem Deutschladn Residenten


Liebe Mitblogger und Mitbloggerinnen,
machen wir uns nichts vor, auch im kommenden Jahr werden unsere Herren sinnvolle Beschäftigungen für uns finden.
Man wird uns einschärfen, dass die besonnenen Aktivitäten in den Betrieben die deutsche Gesellschaft zu stärken haben für die bevorstehenden Aufgaben. Wir werden uns am Riemen reißen und anstrengen müssen. Und unsere Herren dürfen in der gerechtfertigten Zuversicht leben, dass wir die uns zugemuteten Herausforderungen wieder einmal meistern werden. Schließlich strengen sich ja auch der Präsident und die Kanzlerin ganz besonders an. Wenn der Gürtel enger geschnallt werden muss, dann isst das eben auch Pellkartoffeln und leckt am überm Tisch baumelnden Hering.
Den Verantwortlichen in Wirtschaft und Gesellschaft wird auch im kommenden Jahr die seit ´45 bewährte Achtsamkeit für das Gemeinwohl gepredigt werden, das Anstand, Bescheidenheit und Maß braucht, damit Licht werde im Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Verantwortlichkeit.
Die Krise wird uns ein weiteres Mal von unseren mutigen Arschaufreißern als eine einzige Chance für eine bessere und mutige Zusammenarbeit nationaler Kapitale angedient werden. Wenn wir für sie arbeiten, dann macht uns auch diese Krise stärker. Das macht Mut.

Anstelle dieser jährlich wiederkehrenden Lachnummer als Auftakt für ein weiteres Jahr, in dem es für die meisten von uns nichts zu lachen geben wird, hier ein paar geplante und deswegen sich anbahnende Szenarios.
Januar:
Roland Koch wird in Hessen Ministerpräsident auf Lebenszeit. Erster Gratulant ist Gerhard Schröder im Auftrag von Vladimir Putin.
Die Vorratsdatenspeicherung wird offiziell eingeführt. Das Bundesverfassungsgericht meldet Dienstunfähigkeit, weil es inzwischen mehr Klagen und Beschwerden als Gesetze gibt. Schäuble fordert die Einführung einer universellen Gerichtsbarkeit beim BKA.
Februar:
Zur Feier des 200. Geburtstages von Charles Darwin werden Gesundheitsuntersuchungen für Hartz-IV-Empfänger und Steuerfahnder verbindlich. Das Ergebnis der Studie: Ein Sozialneid-Gen bestimmt die Karriere. Die Untersuchungen werden auf die gesamte Bevölkerung ausgedehnt.
Die Löhne und Lohnersatzleistungen werden einmalig der Monatslänge angepaßt. Eine Ausnahme gilt für leitende Angestellte der Finanzbranche, aus verfassungsrechtlichen Gründen.
März:
Die provozierenden blogs von gitano und Feynsinn erhalten stürmischen Zulauf. Mehr als eintausend Leser besuchen täglich diese vom Aussterben bedrohten Viecher und laben sich am selten gewordenen Naturschauspiel des “Räsonierens”.
Auf der Leipziger Buchmesse stellt Angela Merkel ihr Buch “Gemeinsame Lösung” vor. Volker Pispers randaliert volltrunken und wird auf der Ladefläche eines Bundeswehr-LKW durch die Stadt gefahren und zur Schau gestellt.
April:
Endlich wieder dreißig Grad! Zu einer Spontanen Rußparty finden überall in der Bundesrepublik Autokorsos statt. Zugelassen sind nur steuerbefreite SUFs (auf Limousine gepimpte Geländewagen) deutscher Hersteller.
Mai:
Helmut Schmidt wird zum Bundespräsidenten gewählt. Horst, der Köhler, tritt in die FDP ein und fordert die Abschaffung der Tabaksteuer.
Juni:
Bei den Europawahlen erzielt die CDU einen großen Wahlsieg knapp vor der NPD. Wahlbeteiligung: 17%.
Die letzten britischen Soldaten verlassen den Irak und werden nach Afghanistan verlegt. Vor den Küsten des mittleren Ostens kreuzt die deutsche Marine. Franz Josef Jung wird zum neuen “Wüstenfuchs”.
Juli:
Bei der Tour de France gewinnt Lance Armstrong mit 3 Tagen Vorsprung. Alle anderen Spitzenfahrer werden wegen der Einnahme bekannter Substanzen disqualifiziert.
August:
Bei den Landtagswahlen im Saarland gewinnt die “Linke” mit 48% der Stimmen. Die Regierung stellt eine Koalition aus CDU, SPD, FDP, Grünen und der “Bewegung Deutsch”.
September:
Bei den Parlamentswahlen in Afghanistan holt George Walker Abu Johnny (sic!) die absolute Mehrheit. Erster Gratulant ist Gerhard Schröder im Auftrag von Vladimir Putin.
Die Feiern zum 60. Jahrestag der Konstituierung des 1. Deutschen Bundestages und des Bundesrates, der Wahl des ersten Bundespräsidenten und der Wahl des ersten Bundeskanzlers werden in Würde begangen. Auf allen Veranstaltungen wird die Neujahrsansprache von Helmut Kohl (1985=1986) von Ein-Euro-Journalisten verlesen.
Der Deutsche Bundestag wird gewählt. Die CDU (35%) und die SPD (21%) verabreden eine Große Koalition.
Oktober:
Leseschwache Schüler und Arbeitslose werden zur Lese in die Weinberge geschickt und erweisen sich dennoch als brauchbare Helfer. Alles wird Gut!
Zum 40. Jahrestag der ersten Regierungserklärung Willy Brandts hält die neue SPD-Vorsitzende Andrea Nahles eine Brandrede, in der sie fordert: “Wir wollen auch Demokratie akzeptieren”. Damit setzt sie ein deutliches Zeichen gegen den Koalitionspartner (CDU).
November:
Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls wird der Solidaritätsbeitrag auf 20% erhöht. Gegenfinanziert wird diese Maßnahme durch einen Wegfall der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.
Friedrich Merz und Wolfgang Clement treten in die SPD ein.
Hans-Werner Sinn wird Ehrenvorsitzender von CDU, SPD und FDP.
Dezember:
Zum 30. Jahrestag des Einmarsches sowjetischer Truppen in Afghanistan besuchen Gerhard Schröder und Vladimir Putin die deutsche Marine. “Verdammt robust, euer Mandat”, rülpst der ebenfalls eingeflogene Marineminister Struck in den Wüstenwind. Es wird ausgelassen gefeiert.
Weihnachten fällt aus, um schädlichen Konsum zu vermeiden. Das Volk erfreut sich an seiner Disziplin und skandiert vor dem Reichstag: “Gürtel enger, Merkel länger!”
(Quelle der schaurigen Prognosen: der blog Feynsinn, bei dem ich mich hiermit und mit inniger Freude bedanke. Er sei dem Feynsinn wärmstens empfohlen.)

Dienstag, 25. November 2008

Soziale Hängematte


Es war so einfach, dem hart arbeitenden Steuerzahlern zu verkaufen, dass der asoziale Abfall Kinder macht, sich Drogen einpfeift und hinterm Fernseher herumhängt.
Alles von den hart verdienten Solis, die für so was abgedrückt werden mussten.
Jetzt räkeln sich sehr viel mehr in der Hartz IV- Matte, wenn diese working poor nicht gerade mal bei der Zeitarbeit einspringen, und haben auch als Leiharbeiter reichlich Gelegenheit, die Qualität der Hängematte zu testen. Von den Ein-Euro-Dienstlern und anderen aus der Statistik Herausdefinierten gar nicht zu reden.
Genauso einfach sollte es sein, als verantwortungsvoll denkender Politiker mal zu ventilieren, wie es mit der Einführung einer Leihgebühr für den Gebrauch dieser Kommodität aussieht.
Ferner:
Die Suppenküche der Heilsarmee-Nachfolgeinitiativen springt ein für - und ersetzt -teilweise derart erfolgreich den Sozialstaat, dass man auf Seiten der Politik daran denken sollte, bei nachgewiesener Inanspruchnahme den in die Million expandierenden Tafelbesuchern den Regelsatz zu senken.

Leiden
Die Quersumme des Leidens war zu allen Zeiten immer gleich.
Darin sind sich Schopenhauer, der Buddhismus und alle anderen Weisheitsrichtungen einig.
Wenn Weisheit und Zynismus ineinander übergehen, wird, den Blödsinn davon zu trennen, zur harten Arbeit.

Pressefreiheit

Wegen der von Israel verhängten Totalblockade für Lebensmittel hungern jetzt die Palästinenser des Gazastreifens seit Anfang des Monats an leeren Lagerhallen der humanitären Hilfsorganisationen herum.
Was daran so schlimm sein soll?
Boh, glaubse, nee: Die Israelis lassen keinen Journalisten ins Ghetto!


Anti - Antis
Mia samm mia! Host mi?”
Damit wäre eigentlich schon alles gesagt.
Für einsprachig aufgewachsene Deutsche hier eine unzulängliche Verständnishilfe:
Der Sprecher verweist darauf, dass ein Haufen von namentlich nicht genannten, aber zumindest in seiner Vorstellung existierenden Identischen mit sich und ihm identisch sei. Was zwar niemand außer ihm selbst bezweifelt hat, weil Tautologien sich selbst mit einschließen, aber es scheinen doch irgendwie Zweifel daran aufgekommen zu sein, vermutlich über die Kenntnisnahme von abweichenden Auffassungen.
Zwar glaubt der Außenstehende, lediglich – vom Sprecher nicht zu verantwortende, da unsteuerbare - Magengeräusche zu vernehmen, es handelt sich dabei aber um einen aggressiv vorgetragenen Stolz, dass es die anderen sind, die mit ihren Einwänden gegen Tautologien völlig falsch liegen.



Fortschrittsoptimismus
Der hat seine vielversprechende Zukunft hinter sich.

Entkontextualisierung
- Literarische Technik, die Sätze in ihrem ruhigen Besitz der Bedeutungen zu stören.
- Beunruhigende Schaffung von unausgesprochenen Prädikaten.
- Belästigung des Lesers, der den Gedankengang zu rekonstruieren aufgestachelt wird, bloß um am Ende zu entdecken, dass es vorläufig zu keinem Ende kommt.

Kunstauftrag
Wenn man es nicht so ganz benennen und ausdrücken kann - und geben tut´ s dergleichen praxisjenseitigen Luxus nun mal reichlich, von den Duftnoten bis zu den winterlich schwindenden Abendhimmeltönen, dann pfeif´ es uns halt, oder mal´ es doch einfach!

Samstag, 22. November 2008

Piraterie


Im Grunde eine lohnende Alternative zur Erwerbslosigkeit.
Dass es keine Alternative gibt, wird jetzt Lernpensum auf den harten Schulbänken der vereinten westlichen Gewaltapparate.

...wenn dein starker Arm es will.
Kein Krieg in Afghanistan!
Es sei denn ökologisch.
Der 3-Liter Panzer.
Jetzt!

Charisma
Die absolute Nichtigkeit von Obamas Rhetorik und sein mit Demenz leicht zu verwechselnder leerer Messianismus lässt sich nicht karikieren, weil da überhaupt etwas sein müsste, das in seiner Abgehobenheit von der Plattheit ringsum übertrieben werden könnte. Einer Oblate kann man aber schlecht distinkte Charakterzüge verleihen,... eine gewinnende Ausstrahlung schon.

Diese Projektionsfläche wurde auf der Siegerstraße von der Medienwelt mangels Fassbarerem also mit Charisma belehnt.
Es ist vielleicht ganz hilfreich zu wissen, dass ursprünglich mit Charisma die nichtmateriellen Güter gemeint waren, die ein Gott uns verleiht.
So gesehen haben die Journalisten ja vielleicht doch recht. Von denen wird er der Welt weiterhin reichlich abgeben.

Gegen die Idiotie des Vergleichs
Uns geht es zu gut.
Im Vergleich zu was oder wem?
Im Vergleich zu den Hungerbäuchen, Unterernährten und zig - Millionen Verreckenden der Dritten Welt.
Seit wann sind ausgerechnet DIE der Maßstab für irgendwas?
Seit man darauf angewiesen ist, sich Trost zu suchen bei Kreaturen, denen es noch schlechter geht.
Den geschaffenen und existierenden Reichtum als objektives Maß zu nehmen, ist nämlich verboten.
Das wäre Neid (nicht nutzlose Gallenbewegung, sondern böser Charakterfehler), oder Revolutionsaufruf (nicht nutzlose Verschwendung von CO2 sondern in den Gewaltparagraphen der verschiedensten Gesetze längst geregelt).

Geistreichelei
Man kennt zwar in allen Kultursprachen Äquivalente zu „geistreich“.
Aber nur das Deutsche kennt eine pejorative Verwendung des anregenden Geistes: geistreicheln.
So wie ich die deutsche Elite kenne, kommt das daher, dass der Deutsche sich eine minderwertige Form des EINSATZES von Geist vorstellen kann, wobei es nicht auf den Geist ankommt, sondern dessen Fronttauglichkeit in genialen Strategien.
Ist dieses Durchschlagende nicht gegeben, war es eine Geistreichelei.

Donnerstag, 20. November 2008

Militaristen


Sind die Dümmsten von all unseren schlägernden Alpha-Tieren.
Ihre einfältige Lösung führte im Falle Afghanistans zu der noch laufenden „Operation Enduring Disaster“.
Dieses andauernde Elend währt nun unter ihrer kundigen Anleitung bereits länger als die ersten beiden Weltkriege und der Vietnamkrieg zusammengenommen, nämlich 30 Jahre.
Wie man im Fernsehen besichtigen kann: weit und breit um die Hütten herum nur noch Pulverisiertes, Staub.

Fiat pecunia!
Seht zu, dass ihr eure faulen Papiere loswerdet und macht richtiges Geld draus.
Es werde Liquidität!
Kauft Wasseraktien!

Erbaulichkeit
Entsteht, wenn aus den Bestandteilen eines Wörterbuches moralische oder theologische Nutzanwendungen hervorgekitzelt werden, an die beispielsweise eine Graspflanze nie gedacht hätte, aber sich gleichwohl unversehens auf die Häslein eines Bedürftigen gereimt sieht: „Gibt Gott die Häslein, gibt Hartz IV das Gräslein.“.
Woran man sieht, dass beide Wörterbuchbestandteile mit der Wirklichkeit nicht das Geringste mehr zu tun haben.
Siehe >Trivialliteratur und > Wandern des Signifikanten

Mittwoch, 19. November 2008

Attac

Kämpft für den besten Kapitalismus, den wir je gehabt haben werden.
Vielfach fälschlich für einen Hinweis auf „Attacke“ gehalten, steht das logo für die Abkürzung von Attaché (= im Staatsauftrag Tätiger)

Kompromissmus
- Lebst du noch, oder bist du schon lieber konsequent?
- Das ist doch schon wieder eine dieser selbstgefälligen Eitelkeiten und deine unerträgliche zur Schau gestellte Intelligenz.
- Genau. Man schmückt doch gerne mal sein Vorgärtlein.

Armutsbericht
Es gibt vornehme Herrschaften, oder auch eine „Gesellschaftsschicht“ genannte Einkommensgruppe, die von allen Abgaben befreit ist, oder sich zum Zwecke des selben Ergebnisses wenigstens arm rechnen darf, wohingegen deren angestellte Funktionäre sich zum notdürftigsten standesgemäßen Überleben um läppische Boni raufen müssen.

Lage und Laune
Den Deutschen geht es gut.
Zu gut.
Trotzdem sind sie schlechter Laune und der kenntnisreiche Man sagt ihren nach , sie jammerten auf hohem Niveau.
Gesetzt den Fall, all das habe so seine Richtigkeit. Wieso soll einer ausgerechnet seine Laune, die nun wirklich als das Hinterletzte ausschließlich sich den Idiosynkrasien seiner Subjektivität verdankt, nach dem amtlichen Befund über sein Befinden richten?
Geht da der angesagte Matriarchalismus nicht ein wenig weit mit seinen Ansprüchen auf Dankbarkeit?
Die Deckungsgleichung von objektiver Lage und Befindlichkeit stimmt doch auch andersrum nicht. Da sielt sich gar mancher Obdachlose auf den wärmenden Abluftkanälen und singt fröhlich seinem Herrn Lobpreis.
Soll das also heißen, die Untertanenschelte beanspruche heute wieder mal den Rang einer absoluten Geltung bis in die letzte Faser von Herz und Hirn hinein? Sollte es einen Totalitarismus der Demokratie geben?

Sonntag, 16. November 2008

Tarifabschlüsse

Wenn sie in ihrer Höhe unter der Inflationsrate liegen, werden sie gemeinhin als
solidarischer Beitrag der Beschäftigten zur Konsolidierung erfolgreicher Konkurrenz und zur Vermeidung kriegsbedingter Kündigungen gewürdigt...oder so ähnlich.

Engagement
Dass man die Leute dazu zwingt, im lebenswierigen Interesse am Überleben sich zu erschöpfen, hat eine angenehme herrschaftspraktische Folge: man kann sie bequem am Gängelband von gestreuter Furcht und genährter Hoffnung dem Grabe zuwanken machen.

Freitag, 14. November 2008

Psychagogen


Tragend die Herzen der Menschen mit strebender Hoffnung empor
Schmettern sie doch, was hoch fliegt, mit all ihrer Macht in den Staub.

BKA-Gesetz
Der Freiheitskämpfer Schäuble hat im Verbund mit den Medien vergessen darauf hinzuweisen,
- dass in der rechtsstaatlichen Absegnung des BKA-Gesetzes das Zeugnisverweigerungsrecht außer Kraft gesetzt wird (§20c Abs.3). Das heißt, Kinder/Ehepartner des Verdächtigen werden gezwungen gegen ihn auszusagen. Bei Aussageverweigerung könnte dann die Erzwingungshaft angeordnet werden.(wie bei einer unberechtigten Zeugnisverweigerung);

- dass es eine Präventiv -Haft nach dem Muster von Guantánamo geben wird;

-es dir ab sofort in D auch nichts mehr nützt , wenn du Anwalt, Arzt, Imam bist (Wiefelspütz et alia nach hohem Vorbild: „Wer Geistlicher ist, bestimmen wir.“). Der Polizeistaat hat dich rechtsstaatlich am Kanthaken, wenn der Informantenschutz aufgehoben wird.
Der demokratie-idealistische Ruf nach Nachbesserung wird selbstverständlich nicht ungehört verhallen.
Der ideologische Ertrag für ein Sozialkundebuch, das leider nie verlegt werden wird, steht aber jetzt schon fest:
§ 1) Zur Aufrechterhaltung der Freiheit ist ihre Aushöhlung unerlässlich.
§ 2) Diese sehr elastische Dame ist praktischerweise genau so korpulent, wie sie gebraucht wird, um das Aushöhlungsprocedere unbeschadet zu überstehen.
Dieser Merker sollte - ´ Hümmelswüllen! - nicht als Fanal zur Rettung der Freiheit gelesen werden. Ich unterscheide mich von den anderen Meckerpötten und Nörglern schon noch ein bisschen.

Lügen
Solche Abwertungsversuche unternimmt die phantasielose Verständnislosigkeit bei phantasievollen Erzählungen.
Wenn die Macht sich ihrer bedient, bleibt es allerdings nicht beim Erzählen. So dient etwa die Stationierung der US-Raketen in Polen ausschließlich dazu, Bin Laden zu fangen, um die Freiheit andauern zu lassen.

Obama
Das Schwarze am Ende des Tunnels.

Smart-ass
Dass alle Menschen ausnahmslos und unrettbar verrückt sind, außer dem schreibenden Menschen hier, ist keineswegs ein Paradox.
Ist doch jeder Klugscheißer ein Monster.

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