Dienstag, 25. November 2008

Soziale Hängematte


Es war so einfach, dem hart arbeitenden Steuerzahlern zu verkaufen, dass der asoziale Abfall Kinder macht, sich Drogen einpfeift und hinterm Fernseher herumhängt.
Alles von den hart verdienten Solis, die für so was abgedrückt werden mussten.
Jetzt räkeln sich sehr viel mehr in der Hartz IV- Matte, wenn diese working poor nicht gerade mal bei der Zeitarbeit einspringen, und haben auch als Leiharbeiter reichlich Gelegenheit, die Qualität der Hängematte zu testen. Von den Ein-Euro-Dienstlern und anderen aus der Statistik Herausdefinierten gar nicht zu reden.
Genauso einfach sollte es sein, als verantwortungsvoll denkender Politiker mal zu ventilieren, wie es mit der Einführung einer Leihgebühr für den Gebrauch dieser Kommodität aussieht.
Ferner:
Die Suppenküche der Heilsarmee-Nachfolgeinitiativen springt ein für - und ersetzt -teilweise derart erfolgreich den Sozialstaat, dass man auf Seiten der Politik daran denken sollte, bei nachgewiesener Inanspruchnahme den in die Million expandierenden Tafelbesuchern den Regelsatz zu senken.

Leiden
Die Quersumme des Leidens war zu allen Zeiten immer gleich.
Darin sind sich Schopenhauer, der Buddhismus und alle anderen Weisheitsrichtungen einig.
Wenn Weisheit und Zynismus ineinander übergehen, wird, den Blödsinn davon zu trennen, zur harten Arbeit.

Pressefreiheit

Wegen der von Israel verhängten Totalblockade für Lebensmittel hungern jetzt die Palästinenser des Gazastreifens seit Anfang des Monats an leeren Lagerhallen der humanitären Hilfsorganisationen herum.
Was daran so schlimm sein soll?
Boh, glaubse, nee: Die Israelis lassen keinen Journalisten ins Ghetto!


Anti - Antis
Mia samm mia! Host mi?”
Damit wäre eigentlich schon alles gesagt.
Für einsprachig aufgewachsene Deutsche hier eine unzulängliche Verständnishilfe:
Der Sprecher verweist darauf, dass ein Haufen von namentlich nicht genannten, aber zumindest in seiner Vorstellung existierenden Identischen mit sich und ihm identisch sei. Was zwar niemand außer ihm selbst bezweifelt hat, weil Tautologien sich selbst mit einschließen, aber es scheinen doch irgendwie Zweifel daran aufgekommen zu sein, vermutlich über die Kenntnisnahme von abweichenden Auffassungen.
Zwar glaubt der Außenstehende, lediglich – vom Sprecher nicht zu verantwortende, da unsteuerbare - Magengeräusche zu vernehmen, es handelt sich dabei aber um einen aggressiv vorgetragenen Stolz, dass es die anderen sind, die mit ihren Einwänden gegen Tautologien völlig falsch liegen.



Fortschrittsoptimismus
Der hat seine vielversprechende Zukunft hinter sich.

Entkontextualisierung
- Literarische Technik, die Sätze in ihrem ruhigen Besitz der Bedeutungen zu stören.
- Beunruhigende Schaffung von unausgesprochenen Prädikaten.
- Belästigung des Lesers, der den Gedankengang zu rekonstruieren aufgestachelt wird, bloß um am Ende zu entdecken, dass es vorläufig zu keinem Ende kommt.

Kunstauftrag
Wenn man es nicht so ganz benennen und ausdrücken kann - und geben tut´ s dergleichen praxisjenseitigen Luxus nun mal reichlich, von den Duftnoten bis zu den winterlich schwindenden Abendhimmeltönen, dann pfeif´ es uns halt, oder mal´ es doch einfach!

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