"Näfe kai memnäso pistein!" Sei nüchtern und vergiss nicht,
misstrauisch zu sein. (Epicharm)
Komödie der Gegenwart
>siehe Klamauk >Helge Schneider>Spassgesellschaft
Interesse
des interessierten Denkens >siehe Philosophie> talk-show
Der Zahnarzt Strouthion musste dienstlich in eine andere Stadt und mietete sich dazu einen Esel. Der Eigentümer dieses Esels begleitete Strouthion auf dessen Weg, weil abgemacht war, dass er dann das Tier vom Zielort allein zurückreite. Auf der Reise war es sehr heiß, die Sonne brannte vom Himmel, und als lange Zeit kein Baum in der Nähe war, stieg Strouthion ab und legte sich in den Schatten, den der Esel warf. Doch der Eseltreiber protestierte. Er habe nur den Esel vermietet, nicht aber dessen Schatten; dieser koste extra. Der Schatten gehöre doch wohl in jedem Fall zum Esel dazu, hielt Strouthion dagegen.
Und so tauschten sie mancherlei Argumente im anschließenden Streit um des Esels Schatten...
bis auf den heutigen Tag.
(Stoff überliefert von Lukian, adaptiert von Erasmus, und mit erheiterndem Gewinn erneut verarbeitet von Wieland und Dürrenmatt)
, die schwarze Seele
in der Charakterisierung von Papa Wieland:
„Begabt mit einem geraden Sinn und aufrichtigen Hang zum Wahren in allen Dingen, ein geborener herzlicher Feind aller Affektation und falschen Anmaßung, alles Überspannten und Unnatürlichen, aller Übervorteilung der treuherzigen Einfalt, aller Obermacht, die ein schlauer Betrüger durch künstlich versteckte Anstalten oder ein schwärmender Selbstbetrogener durch blendende Naturgaben und das ansteckende Feuer seines Seelenfiebers über den blöden Haufen der Armen und Schwachen am Geiste zu erhalten weiß – machte er zum Geschäfte seines Lebens und zum Hauptzweck seiner Schriften,
alle Arten von Lügen, Blendwerken und Künsten des Betrugs – von den theologischen Lügen der Dichter bis zu den Märchen der Geisterseher und Zaubermeister seiner Zeit, und von den Schlichen und Hinterlisten der reizenden Schwestern einer Lais, Phryne und Glykera bis zu den unendlich mal wichtigeren Kniffen der religiösen Gaukler, Orakelschmiede und Theophanienspieler – hauptsächlich aber und mit der unerbittlichsten Strenge die falsche Weisheit und Gravität, die unwissende Vielwisserei, die gleißnerische Tugend, die niedrige Sinnesart und pöbelhaften Sitten der Handwerksphilosophen seiner Zeit zu entlarven, alle diese verschiedenen Gattungen der großen Betrügerzunft in ihrer wahren Gestalt und Blöße darzustellen und dadurch zu einem desto größeren Wohltäter seiner Zeit zu werden, je weniger auf ihren Dank, und je gewisser er hingegen auf Hass und Verfolgung von seiten einer vielköpfigen und tausendarmigen Partei rechnen konnte.
Denn selbst der Umstand, dass er seine sehr ernsthafte Absicht, um sie desto gewisser zu erreichen, so oft unter einem Schein von Frivolität verbergen musste und bloß zu belustigen schien, wo es ihm um Belehrung und Besserung seiner Leser zu tun war, muß in den Augen weiser und gerechter Leser sein Verdienst um soviel erhöhen als es eben dadurch in dem blöden Urteile des großen Haufens, der sich immer durch den Schein der Dinge täuschen lässt, herabgewürdigt wird.“
Schwarzes Zitat (um ca. 150 n. Chr.): „Das ist seltsam, dass Männer, die sich für Experten ausgeben, einander widersprechen und von einerlei Sache nicht einerlei Begriff haben."
Durchgestzt jedoch ist die weiße Weisheit, dass die Sache nicht etwa kompliziert, sondern „schwierig, kontrovers, komplex, und für die Fassungskraft der Nichteingeweihten einfach zu hoch“ sei.
Schwarzes Zitat: „Ein Affe bleibt ein Affe, auch wenn er goldene Ehrenzeichen trägt.“
Richtig.
Nur der weise Geweissenswurm kriegt hier immer noch ein Problem: “Sind wir nicht alle ein wenig bluna...?“