Abgrundsrhetorik
Natürlich ist für die auch sonst herumgeschubsten und gebeutelten Leute die derzeit abgewickelte Finanzkrise, die demnächst in die Wirtschaftskrise übergeht, ein Massenverarmungsprogramm von der wirklich weh tuenden Sorte.
Da wir aber verantwortungsvoll, vernetzt, multifunktional und gerecht denken wollen, ist es auch die Stunde der Volksredner, denen das Elend zum Anlass für schwungvolle Predigten zum Schüren und Warmhalten allen möglichen Aberglaubens wird!
Flankiert von den Gesundbetern der Wirtschaftsexperten!
Aber es steht bei solch allseitigem, heißem Bemühen um das kulturelle Zelebrieren des Unausweichlichen nicht zu erwarten, dass irgendwo auch nur der Eindruck von Realitätssinn aufkommen werde.
Vorbildlich im gemeinten Sinne:
„Die einzige solide Realität ist Gottes Wort.“ (Papst Benedikt XVI. zur globalen Finanzmarktkrise, am Montag in Rom)
Panik
kommt beim Beobachter auf, hört er den Ruf nach Visionären.
Wettbewerb
Im Munde des Politikers eine euphemistische Metapher aus dem Bereich sportlicher Leistungsmessung für die Entscheidung nicht aus Gründen des verallgemeinerbaren Interesses, sondern durch das lautere Gebrüll dessen, der sein eigenes Geschäft beleben will.
Bei sich selber mögen die Politiker das aber gar nicht.
Da heißt das dann Führungskrise.
gitano - 10. Okt, 12:00