Wandermönche
Der Weise
Mein Haus ist schmutzig, meine Kinder, zahlreich, kreischen.
Im Hof wühlen grunzend die Ferkel.
Aber die Berge dort, blau und fern über allem, fordern
Mein Mich-Hinein-Verlieren. Das steigt aus Stank und Staub.
(Anonym)
Auf der Herbergsmauer
Ich habe ein harsches Gedicht in die Herbergsmauer geritzt,
Durch Vogelkot und wucherndes Moos fast ausgewischt.
Da kam ein Gast: einer, der auf den Thron Wert legt.
Der fegte mit seinem seidenen Ärmel die Steine sauber
Und las und weinte, er wusste:
Po Tschu I ist wieder Verbannter, vertrieben durch seinen Trieb.
(Po Tschu I)
Ich wandle zwischen Blumen mit einem Glas Wein im Luxus,
Und zugleich im Elend :trinke ich doch ohne Freund.
Der steigende Mond –angesichts meiner Verlassenheit –
Erweckt meinen Schatten. Jetzt sind wir selbdritt.
(Li Tai Po)
Das Ende
Noch schweben Lieder auf dem Wind
Und gehen von Mund zu Mund
Vom Vorfahr´n auf das Kind.
Aber´s Spielding liegt in den Staub geworfen.
Und der ihm einst Lieder entlockte
Ist jetzt der abgestumpfte, verstockte
Säufer im hintersten Dorf dort.
Noch schweben Lieder auf dem Wind…
Mein Haus ist schmutzig, meine Kinder, zahlreich, kreischen.
Im Hof wühlen grunzend die Ferkel.
Aber die Berge dort, blau und fern über allem, fordern
Mein Mich-Hinein-Verlieren. Das steigt aus Stank und Staub.
(Anonym)
Auf der Herbergsmauer
Ich habe ein harsches Gedicht in die Herbergsmauer geritzt,
Durch Vogelkot und wucherndes Moos fast ausgewischt.
Da kam ein Gast: einer, der auf den Thron Wert legt.
Der fegte mit seinem seidenen Ärmel die Steine sauber
Und las und weinte, er wusste:
Po Tschu I ist wieder Verbannter, vertrieben durch seinen Trieb.
(Po Tschu I)
Ich wandle zwischen Blumen mit einem Glas Wein im Luxus,
Und zugleich im Elend :trinke ich doch ohne Freund.
Der steigende Mond –angesichts meiner Verlassenheit –
Erweckt meinen Schatten. Jetzt sind wir selbdritt.
(Li Tai Po)
Das Ende
Noch schweben Lieder auf dem Wind
Und gehen von Mund zu Mund
Vom Vorfahr´n auf das Kind.
Aber´s Spielding liegt in den Staub geworfen.
Und der ihm einst Lieder entlockte
Ist jetzt der abgestumpfte, verstockte
Säufer im hintersten Dorf dort.
Noch schweben Lieder auf dem Wind…
gitano - 21. Jun, 18:19