Metamorphosen
Schreiben ist Oper, Theater, Puppenkiste, Maskerade, Übergang vom Sein zum Schein, von Mann nach Frau, von Leben zum Tod. Es ist der Raum fürs Unerhörte, wo Giftgas die Atemluft verdrängt, wo der Adressat der so unverzichtbare Abwesende ist, wo aber ebenso sehr der Vereinigung bis zur Uneigennützigkeit ein Unterschlupf geboten wird.
Schreiben ist das Wahrhaben von Resonanz, von Anspielungen, Wissen um das Verborgene, Unsagbare, Verschwiegene.
Direkt sein ist vulgär.
Es ist auch die Lust an der Vernichtung, der Wille aus dem Wunsch geboren, sich an etwas festklammern zu können, das solide und erwiesen ist.
Schreiben ist ohne Nutzen oder Perspektive, eine Sucht, eine berauschende Dynamik, es ist sinnlos, aber der wahre Scribent kann es nicht lassen.
Es ist dennoch die Hellsichtigkeit eines Toxikomanen, ein schelmisches Delirium, das auch unter den Bedingungen eines Brutkastens sich der drohenden Diktatur der Wirklichkeit bewusst ist; die Doppeldeutigkeit in dem Trieb der schrecklichen, liederlichen Eindeutigkeit zu entkommen samt der Überzeugung, dass das möglich ist.
Da ist es gut, in diesen Undurchsichtigkeiten nicht allein zu sein, verliebt zu sein in sich selbst als Verliebten, aber doch nicht alles an diesen Begleiter hinzugeben.
Das ist Schreiben.
Viel Großmutter, Bettstatt, Schneckenteilchen, Papier und Hulu steckt darin.
(Aus: De giftmenger -Willem Brakman)
„Es gibt Menschen….die die Dinge anders erleben als äh…der Durchscnittsmensch. So wie es halt auch Menschen gibt, die einfach nicht mit einer Meßlatte zurechtkommen, die aber äußerst beschlagen sind im Umgang mit Hammer, Säge und Meißel. Wenn du die bittest, einen Tisch zu machen, dann kommen die mit einem wunderschönen Möbel daher, aber essen kannst du davon natürlich nicht. Eine Sorte Künstler eben“ , schloß er seufzend.
(Aus: Gekkenschemer - Louis Ferron)
Schreiben ist das Wahrhaben von Resonanz, von Anspielungen, Wissen um das Verborgene, Unsagbare, Verschwiegene.
Direkt sein ist vulgär.
Es ist auch die Lust an der Vernichtung, der Wille aus dem Wunsch geboren, sich an etwas festklammern zu können, das solide und erwiesen ist.
Schreiben ist ohne Nutzen oder Perspektive, eine Sucht, eine berauschende Dynamik, es ist sinnlos, aber der wahre Scribent kann es nicht lassen.
Es ist dennoch die Hellsichtigkeit eines Toxikomanen, ein schelmisches Delirium, das auch unter den Bedingungen eines Brutkastens sich der drohenden Diktatur der Wirklichkeit bewusst ist; die Doppeldeutigkeit in dem Trieb der schrecklichen, liederlichen Eindeutigkeit zu entkommen samt der Überzeugung, dass das möglich ist.
Da ist es gut, in diesen Undurchsichtigkeiten nicht allein zu sein, verliebt zu sein in sich selbst als Verliebten, aber doch nicht alles an diesen Begleiter hinzugeben.
Das ist Schreiben.
Viel Großmutter, Bettstatt, Schneckenteilchen, Papier und Hulu steckt darin.
(Aus: De giftmenger -Willem Brakman)
„Es gibt Menschen….die die Dinge anders erleben als äh…der Durchscnittsmensch. So wie es halt auch Menschen gibt, die einfach nicht mit einer Meßlatte zurechtkommen, die aber äußerst beschlagen sind im Umgang mit Hammer, Säge und Meißel. Wenn du die bittest, einen Tisch zu machen, dann kommen die mit einem wunderschönen Möbel daher, aber essen kannst du davon natürlich nicht. Eine Sorte Künstler eben“ , schloß er seufzend.
(Aus: Gekkenschemer - Louis Ferron)
gitano - 28. Jun, 18:11