Kassandra, du sentimentale Sau
Demokratie ist zwar eine Herrschaftsform, wird aber als solche keineswegs länger gedacht als dahingesagt.
In den Köpfen existiert sie geradezu als summum bonum (= höchster Wert), also als Ordnungs-Religion.
Das liegt an dem liberalen Totalitarismus, mit dem sich hier jeder einzelnen Seele angenommen wird. Nämlich ganz ohne dass es eines Staatsrundfunks bedürfte, denn über die „Öffentlichkeitsarbeit“ der Bundesregierung hinaus wird die zur politischen Willensbildung nötige Propaganda ganz freiwillig und nebenher von der Journaille mit erledigt.
Was waren das noch für herrliche Zeiten, als man den Tyrannen morden konnte! Die zur Struktur verfestigten Sachzwänge (= per Staatsgewalt abgesicherte Abhängigkeiten) proklamieren sich heute nicht etwa bloß als Zivilisation, sie garantieren tatsächlich im Gesetz schon für den noch gar nicht Geborenen, dass es auch nach seinem Tode so weitergehen wird.
Daß ich damit recht habe, nützt mir so gar nichts. Nur wer das Recht als sein Mittel hat, weiß bereits im ersten Akt, wer die Leiche im letzten abgeben wird.
Es stimmt daher nicht, was Nietzsche sich als alternatives Menschenbild zur gängigen Harmlosigkeit hält: „das nicht festgestellte Tier“. Was auch immer ich klarstelle, die hierzu nötigen Feststellungen werden erforderlichenfalls von einer Instanz vorgenommen, die ihrer Meinung auch den Nachdruck der Maßgeblichkeit verleihen kann.
Da wundert es einen überhaupt nicht, wenn die Leute ihre eigenen Reden als Geschwätz qualifizieren, und keinen großen Wert auf das Bla Bla des lieben Nebenmenschen vom gleichen Kaliber legen, und es vorziehen, das Radio oder den Fernseher einzuschalten. Da ist der Quatsch wenigstens unterhaltsam.
„Worte sind nichts anderes als die Luftströmungen in einem hermetisch abgeschlossenen Zimmer, die nichts Wesentliches verändern, unaufhörlich das Gleichgewicht herstellen ohne dass sie es jemals durcheinander gebracht hätten.“
(W. F. Hermans in De God Denkbaar Denkbaar de God)
Nihilismus ist die Kassandra, die immer recht hat, ein um das Nachdenken über den Grund der Vergeblichkeit verkürzter Gedanke, also ein unansehnlicher Krüppel, der partout nicht mehr sich erinnern können will, wo ihm die Eier und andere Gliedmaßen weggeschossen wurden.
In den Köpfen existiert sie geradezu als summum bonum (= höchster Wert), also als Ordnungs-Religion.
Das liegt an dem liberalen Totalitarismus, mit dem sich hier jeder einzelnen Seele angenommen wird. Nämlich ganz ohne dass es eines Staatsrundfunks bedürfte, denn über die „Öffentlichkeitsarbeit“ der Bundesregierung hinaus wird die zur politischen Willensbildung nötige Propaganda ganz freiwillig und nebenher von der Journaille mit erledigt.
Was waren das noch für herrliche Zeiten, als man den Tyrannen morden konnte! Die zur Struktur verfestigten Sachzwänge (= per Staatsgewalt abgesicherte Abhängigkeiten) proklamieren sich heute nicht etwa bloß als Zivilisation, sie garantieren tatsächlich im Gesetz schon für den noch gar nicht Geborenen, dass es auch nach seinem Tode so weitergehen wird.
Daß ich damit recht habe, nützt mir so gar nichts. Nur wer das Recht als sein Mittel hat, weiß bereits im ersten Akt, wer die Leiche im letzten abgeben wird.
Es stimmt daher nicht, was Nietzsche sich als alternatives Menschenbild zur gängigen Harmlosigkeit hält: „das nicht festgestellte Tier“. Was auch immer ich klarstelle, die hierzu nötigen Feststellungen werden erforderlichenfalls von einer Instanz vorgenommen, die ihrer Meinung auch den Nachdruck der Maßgeblichkeit verleihen kann.
Da wundert es einen überhaupt nicht, wenn die Leute ihre eigenen Reden als Geschwätz qualifizieren, und keinen großen Wert auf das Bla Bla des lieben Nebenmenschen vom gleichen Kaliber legen, und es vorziehen, das Radio oder den Fernseher einzuschalten. Da ist der Quatsch wenigstens unterhaltsam.
„Worte sind nichts anderes als die Luftströmungen in einem hermetisch abgeschlossenen Zimmer, die nichts Wesentliches verändern, unaufhörlich das Gleichgewicht herstellen ohne dass sie es jemals durcheinander gebracht hätten.“
(W. F. Hermans in De God Denkbaar Denkbaar de God)
Nihilismus ist die Kassandra, die immer recht hat, ein um das Nachdenken über den Grund der Vergeblichkeit verkürzter Gedanke, also ein unansehnlicher Krüppel, der partout nicht mehr sich erinnern können will, wo ihm die Eier und andere Gliedmaßen weggeschossen wurden.
gitano - 1. Jul, 15:48