Samstag, 23. August 2008

Über dieses Blog


In diesem Blog geht es um meinen persönlichen Denkstil und Wortmeldungen zu Sachen, die mich kratzen.
Was mindestens zwei verschiedene "Ums" sind.
Hier fröne ich meinem Formulierungs- ,Selbstverständigungs- und Mitteilungsbedürfnis weit ins Blaue hinein, weil mir rosa nicht steht.
Beides hält mich warm und gesund.
Dies ist mein virtuelles Wohnhaus. Man merkt es sofort an der merkwürdigen Bauart und der sehr gehobenen bis exponierten Lage.
Wer es nicht mag, gehe hin und baue sich ein ebenso merkwürdiges.
Und weil ich hier der Hausherr bin, schmeiße ich jeden raus, der sich mir und meinen Gästen gegenüber nicht respektvoll benimmt.

Ende der klaren Ansage.

Musik


Robert Browning meinte noch meinen zu müssen:
“There is no truer truth obtainable / By Man than comes of music.’

Neuerdings ist darin das von der Regierung des UK gesponserte „Musik Manifest“ ganz anderer Ansicht. Zwar haspelt es die Idee, dass „ Musik in sich selbst wichtig“ sei eingangs als Lippenbekenntnis herunter, aber eben nur als Auftakt, um jenseits davon Musik als Mittel zu jeder Menge von löblichen Endzwecken zu behandeln.

Gleich nachdem die Autoren des Manifests die ihr nachgesagten erzieherischen und therapeutischen Wohltaten gepriesen haben versichern sie, dass „wir glauben, dass Musik wichtig ist für die sozialen und kulturellen Werte, die sie repräsentiert und befördert, und für die Gesellschaften, die sie aufbauen und zu vereinigen helfen kann.“
Wie man sieht, Musik ist für alles gut. Warum dann nicht auch fürs Geschäft und die wirtschaftliche Wohlfahrt?
Ach, da ist sie ja schon! „Wir anerkennen die Verdienste der Musik für den wertvollen Beitrag, den sie der Ökonomie leistet.“
Ich vermute mal, die Schreiberlinge haben da etwas anderes als Musik vor Augen und Ohren: das rhythmisch geordnete bloß Agogische, das den Musikkanälen entdudelt.

Es mag ja sein, dass die Auffassung, es könnte sogar noch bei der Musik irgendwie um Wahrheit gehen, eine ganz mittelalterliche Spinnerei ist, aber was eine Lüge ist, das kriegt man schon raus, wenn man denn will.
Denn: die Auflösung eines Gegenstands in alle möglichen, ihm zuschreibbaren zustimmungsfähigen Zwecke, ist so schweinisch wie beispielweise eine Atombombe, die immerhin Arbeitsplätze schafft und selbstverständlich Verteidigung ist, den Hunger der Welt bekämpfen hilft, und die heilsame Funktion der alten Epidemien übernimmt.

Gewissenswürmer
Dieser Tage ist eine neue Kampagne losgetreten worden, die Leute dazu zu ermuntert: „Denk nach bevor du atmest!“
Die Aktivisten diese Feldzugs wollen, dass wir weniger atmen, weil das Sauerstoff einatmet und Kohlendioxyd ausstößt. Ein Artikel mit dem Titel „Halte deinen Atem an! Wie weniger Atmen dem Genpool aufhilft“ beschwört „gesunde Männer und Frauen über 18“ zu versuchen, sich auf sechs Atemzüge pro Minute zu beschränken, anstatt 12 oder gar 20 zu verprassen. Man kann jetzt sogar den eigenen impact auf die Vielfalt der Arten online durch einen neuen Öko-Pnoehalyser herausfinden indem man seine persönlichen Daten eingibt: Alter, Beruf, Pegel körperlicher Ertüchtigung und sexueller Aktivitäten. Und schon kann dir der Pnoehalyser sagen, wie viele Kubikmeter von Kohlendioxyd du pro Jahr ausstößt.

Na ja, zugegeben, das hab ich erfunden. Aber ganz so weit hergeholt ist das nicht. Dieser Tage wurde berichtet, dass der WWF, der Worldwide Fund for Nature den Leuten mehr “Wasserbewusstsein“ beibringen möchte. Demnach verrecken jetzt schon Millionen, weil wir angeblich die Stauseen der Dritten Welt leersaufen, wenn wir morgens auf Bohnenkaffee und Bananen im Müsli bestehen.
Wasserbewusste weltweit wissen: Millionen sterben an verunreinigtem Wasser, und es sieht nicht so aus, als ob sich an dem Trend zu demnächstigen Wasserkriegen was ändert.
Und dass unsereiner die eigentliche Drecksau ist, die da auf Duschen besteht, das steht für die Idioten des weltweiten Winkelreformertums schon allemal fest.
Wie wär´ s, wenn diese Gewissenswürmer schon mal damit anfingen, ihre eigene Pisse als Trinkwasser zu recyclen? Denn - nicht wahr? - es kommt immer darauf an, was man daraus macht.

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