Sonntag, 9. November 2008

Schwarze Politikermaximen

so schwarz, wie nur ein Weißer über den white trash, also über Seinesgleichen, befinden kann.

- In die Schranken verwiesen wird nur der, der nicht weiß, dass und wie man ungestraft seine Kompetenzen überschreiten kann. (Bush)

- Der wahre Heldenmut besteht darin, über das Elend des Lebens der ANDEREN erhaben zu sein. (Napoleon)

- Hammer oder Amboss, Fraß oder Fresser musst du sein . (Hitler)

- "Alles, was in der Schöpfung ohne mein Wissen existiert, existiert ohne mein Einverständnis. Die Erde ist meine Domäne. Und doch gibt es überall noch Schlupfwinkel voll autonomem, ungebundenen Leben. Damit ich es mir untertan machen kann, darf nichts ohne meine direkte Einflussnahme geschehen."(Richter Holden in Cormac McCarthys „Blood Meridian)

Damit nicht immer ich die scheelen Blicke abkriege, hier ein paar charakterisierende Sätze zu diesem überaus fruchtbaren Genre von Martin Compart, dem Experten in Sachen ”Roman noir”:

"In "Blood Meridian" gelingt McCarthy für die Indianerkämpfe das, was Daniel Woodrell in "The Woe To Live On" für den Bürgerkrieg getan hat: die Zertrümmerung aller zuckersüßen mythischen Verklärungen. Mit einem Buch löscht der Autor Jahrzehnte von Hollywoods Western-Sozialisation beim Leser aus. Die Szene, in der bekloppte Freischärler von Komantschen niedergemacht werden, die gestohlene Rinder und Pferde als Deckung vor sich hertreiben, vernichtet jede Indianerattacke von John Ford oder sogar Sam Peckinpah (dem einzigen Hollywood-Regisseur, der McCarthy gerecht worden wäre).
"Gott hat die Welt erschaffen, aber nich so, daß alle sich drin zurechtfinden, stimmts?" sagt ein alter Mann. In diesem blutrünstigen Kosmos hätte sich auch John Wayne nicht zurechtgefunden.
Hat man sich erst mal auf die hypnotische Sprache eingelassen, dann wird das verdammte Buch zum Pageturner, und man kann es nicht mehr aus der Hand legen. Und am Ende weiß man zumindest eines: Es gibt keinen amerikanischen Traum, es hat ihn nie gegeben. Und wenn es doch einen gab oder gibt, dann heißt er: Gier und Blutdurst. Langsam begreift man, dass die USA von Gesindel begründet wurde, das man aus Europa rausgeworfen hat."

Unterschreiben würde ich die Weltanschauung dieser Kleinmeister einer ganzen Richtung nur im Zustand fortgeschrittener Trunkenheit. Dieses Genre des "country and history noir" lässt nämlich Joseph Conrads Herz der Finsternis wie einen Kindergeburtstag bei den Schlümpfen erscheinen.

Aber welch ein Lese-Erlebnis!
Wir haben es immer gewußt: die Sauerei, daß Stil der Wahrheit überlegen ist, ist die blutige Wahrheit.

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