Beim Geld
hört sich die Freundschaft auf. Stammt nicht von Marx, oder: Wie einer auszog, um daran zu glauben, daß die Realität sich seinem moralischen Weltbild beuge:Herman Melville
Hier ruhen
die sterblichen Überreste
von China Aster, dem Kerzenmacher,
dessen Leben
ein Zeugnis jener Wahrheit der Heiligen Schrift war,
die wir in der nüchternen Philosophie
Salomons finden,
des Weisen.
Denn er fiel ins Verderben,
weil er wider sein besseres Wissen
den Verführungen eines zügellosen Vertrauens nachgab
und einer strahlend heiteren Ansicht vom Lebendigen huldigte
bis zur Missachtung des Rats,
welcher der gegenteiligen Ansicht
entspringt.
(Aus: Herman Melville: „The Confidence-Man. His Masquerade )
„Aber, aber“, sagte der Fremde und machte mit der Pfeife in der Hand eine abwehrende Geste, „Ironie ist so ungerecht. Ich habe Ironie nie leiden können. Irgend etwas Satanisches ist an ihr. Gott bewahre mich vor Ironie und Satire, ihrer Busenfreundin.“
„Ein rechtes Knabengebet – und ein rechtes Narrengebet auch“, sagte der Hagestolz und klatschte gegen das Schloss seiner Büchse.
(ebenda)
Ach, worum es bei dieser Geschichte eigentlich ging, wo einer wider sein besseres Wissen den Verführungen eines zügellosen Vertrauens nachgab? Um ein Darlehen eines Freundes, also um die nur - zum eigenen Schaden - zu missachtende Dialektik von Moral und moraljenseitigen Gesetzlichkeiten, die regelmäßig dazu führt, dass die Entgeisterten beispielsweise ausrufen: „Aber du bist doch mein Arbeitgeber!“
gitano - 20. Jan, 09:19