Montag, 9. Juni 2008

Beweisnotstand

Der Gläubige, der gern einen Beweis für die Glaubwürdigkeit seiner Sache hätte, ist noch viel dümmer dran, als der verschmitzt - dümmliche Kämpfer für den Unglauben, der dasselbe fordert.

Fernsehabend
Im Genrefilm spricht man den Fragmentierten die ungeteilte Anwartschaft auf Authentizität ihrer Gefühle zu: den Hass auf Pappkameraden, die Liebe zu Scheisshausgrafitti, die Angst vor dem erfundenen Alp, die bittere Süße des Melodrams...
Weiter als bis zur Ahnung, dass sie auf einem Verschiebebahnhof des Virtuellen sich befinden, wagen sich die Verstümmelten nicht vor: Authentisches fügte den Schmerz der Realität noch einmal, und zwar mit der selben Wucht zu.

Deus lo vult
Wir wollen ein starkes, weißes und christliches Amerika. Wir wollen ein sicheres Amerika, ohne Schwarze, Juden, Mexikaner und Homosexuelle. Schwarze und Mexikaner begehen weit häufiger Schwerverbrechen als Weiße. Warum sollen wir das tolerieren und die Augen verschließen, nur weil sie Minderheiten sind? Wir wollen Gleichbehandlung für die weiße Rasse, nicht Bevorzugung von minderwertigen Minderheiten. Der Wahlspruch des Klans ist: Für Gott, die Rasse und unser Land....Gott ist nicht tolerant, er ist gerecht. Und er bestraft die, die nicht seinen Gesetzen folgen. Der Klan ist ein Instrument des Herrn, und wir führen seinen Willen aus.“ ( Carl Dupre, Führer des Ku-Klux-Klan im April 2008)

Seit den ersten Aufzeichnungen unserer Kultur haben sämtliche Potentaten, Großkönige und Pharaonen jedes Gemetzel - dem Auftrag Gottes gehorsam - pünktlich erledigt.
In der Torah haben die Juden zu Landnahmezeiten an die 200 Mal fremdstämmige Völker „dem Bann geweiht“.( = ausgemerzt, ausgerottet bis auf die letzte Leiche der Greise, Frauen und Kinder. Die nicht buchstäbliche Befolgung des Willens des Herrn ist Sünde und führt zu jenen verheerenden Strafgerichten, aus denen die jüdische Geschichte besteht.)
Wie gut, dass es da eine Hermeneutik gibt, die allegorische und andere symbolische Lesarten anzuwenden lehrt, wo es genierlich wird.

Freitag, 6. Juni 2008

Politpsychologie

„Ishmael, nun sag doch mal. Was hast du eigentlich dauernd gegen die Kalifin?“
„Du irrst dich. Ich habe gar nichts gegen eine unterbezahlte Frau, die so schöne Sätze macht wie: ´Vor lauter Globalisierung und Computerisierung dürfen die schönen Dinge des Lebens wie Kartoffeln oder Eintopf kochen nicht zu kurz kommen.´
Das Blöde ist nur, in ihrer Verantwortungsgeilheit fuhrwerkt diese Aktivistin der erfolgreichen Anpassung eben nicht bloß mit Kochtöpfen herum.“
„Man sollte die Vergangenheit aber auch mal auf sich beruhen lassen können. Schließlich wurden wir auch zum Papst gewählt, obwohl wir mal Hitlerjunge waren.“
„So? Soweit ich weiß, bin ich noch nie gewählt worden. Jetzt, wo ich weiss wie das geht, werde ich das nächste Mal Flak-Helfer.“

„Sei du erst mal an ihrer Stelle. Dann wirst du ja sehen...“
„Da verwechselst du was. Mein Name ist nicht Isnogud. Wie kommst du nur darauf, dass ich erst mal 10 000 Meter in ihren Pumps herumgelaufen sein möchte?“

Und damit gingen sie wechselseitig unbelehrt auseinander, ein jeder an seine Statt.

Bin mal eben zu Vaters 87.Geburtstag, und den Flieder in seinem Garten beschneiden.... Melde mich nächste Woche wieder.

Isolierter Eingeborenenstamm entdeckt

George W. Bush hat bereits angekündigt, dass die USA diesem Stamm die Demokratie bringen werden. Zur aktiven Förderung der Demokratie wurde ein Flugzeugträgersystem in Marsch gesetzt.

Soldaten
Sterben nicht.
Sie fallen.
Hattu bautz macht, wenn’s bummsti macht, haben deine Angehörigen kein Problem mit deiner umweltverträglichen Entsorgung. Das geschieht auf Staatskosten.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Pro-Demo

Dieser Tage hört man Ishmael überall eine seltsame Geschichte herumerzählen.
Derzufolge sei er als Reporter zu einer großen Demonstration für die beliebte Aussenpolitikerin und ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda Merkel geschickt worden.
Überall Parolen und Spruchbänder, die dementieren, dass die Aktivistin Merkel jemals irgend etwas mit der Stasi aktiv zu tun gehabt habe.
In der geradezu überwältigenden Menschenansammlung interviewt er verschiedene Teilnehmer, u. a. auch eine junge Frau vom flachen Lande. Er richtet das Mikrophon auf die Frau und fragt: „Und warum sind Sie hier?
“Also das war so. Da sind ein paar Männer bei uns im Dorf rumgelaufen und haben den Leuten gesagt, sie sollen nach Berlin zu einer Demo gehen für die..., die....,die....“
Die Frau stockt, aber Ishmael, immer gern bereit, seinen Zeitgenossen aus der Verlegenheit zu helfen, überbrückt schnell die peinliche Pause und hilft: „Merkel.“
Strahlend wiederholt die interviewte Frau: „Werkel, genau Werkel, für die ist´ s gewesen.“

Anmerkung für hämische Kommentatoren:
Mir ist bekannt, daß Frau Merkel hauptamtlich eigentlich nicht für die Aussenpolitik zuständig ist. Aber sie zeigt sich doch gern und überwiegend im splendiden Ambiente der geschichtlich voraufgegangenen Führungsschicht bei der abendlichen Handkussentgegennahme.
Übrigens ist das ein ganz schwaches Erzählsel, weil es seine Wucht auf zwei Ziele zugleich verteilt: die "Öffentlichkeitsarbeit" des demokratischen Personenkults und das umwerfende Unverständnis der Einverständigen.

Ordnungsproblem

Aus dem Revolver des Zivilfahnders hatte sich in der Nacht zum Dienstag aus unbekannter Ursache ein Schuss gelöst. Der Fahrer des von den Fahndern gestoppten Autos wurde getötet. Der 27-Jährige und sein Beifahrer waren unbewaffnet.“

Man sollte das Töten nun wirklich kompetenten Fachmännern, z.B. der Mafia überlassen, denen so eine unbewusst sich aus dem Lauf stehlende Kugel nie und nimmer entfahren wäre. Die kennen sich nämlich aus mit so was. Die Ursache ist bei denen auch immer zweifelsfrei der zielbewusste Finger am Abzug und der Wille des Manns dahinter.
Ausserdem: Noch nicht einmal das ist anscheinend bei der Polizei gesichert: dass es auch den Richtigen erwischt.

Klassenkampfepisode
Angesichts der besonders widrigen Umstände, sein Leben dem Erdboden zu entreissen, gewährte König Dinis von Portugal im 13. Jhdt. den im rauhen Alto Minho Ansässigen besondere Privilegien.
Dazu gehörte, dass er dem Adel verbot, dort länger zu verweilen "als ein auf eine Lanze gespießtes Brot braucht, um abzukühlen", es sei denn, sie kämen in seiner Gegenwart.

Glaubensmacht

Jeder Glaube reicht aus, um als dessen Anhänger zu sterben.
In den meisten Fällen nicht aber dazu, nicht ein ganzes Leben auf ihn zu scheißen.

Gut, adj.
Den Selbsterhaltungstrieb unter die Kontrolle des konjunkturell Gebotenen zu stellen.
Siehe > Konsumklimaindex >Politbarometer > Wahlprognostik.
Das Gegenteil davon ist schlecht.
Siehe den unterirdisch schlechten Wahlspruch: stat ratio dum volvitur orbis.

Liebe
Ein ziemlich ordinäres Surrogat für die Phantasielosen.


Perplex, adj.

Ach, wer mir meine Alpträume deuten könnte!
Analysieren kann ich sie schließlich selber.


Mythomanie
Die krankhafte Sucht, an seine permanent entgleisende Wortproduktion auch noch zu glauben, weil man selbst es ist, der sie in die Welt setzt.
Siehe > Politiker

Mittwoch, 4. Juni 2008

Komödie, antik


"Näfe kai memnäso pistein!" Sei nüchtern und vergiss nicht,
misstrauisch zu sein. (Epicharm)

Komödie der Gegenwart
>siehe Klamauk >Helge Schneider>Spassgesellschaft

Interesse
des interessierten Denkens >siehe Philosophie> talk-show

Der Zahnarzt Strouthion musste dienstlich in eine andere Stadt und mietete sich dazu einen Esel. Der Eigentümer dieses Esels begleitete Strouthion auf dessen Weg, weil abgemacht war, dass er dann das Tier vom Zielort allein zurückreite. Auf der Reise war es sehr heiß, die Sonne brannte vom Himmel, und als lange Zeit kein Baum in der Nähe war, stieg Strouthion ab und legte sich in den Schatten, den der Esel warf. Doch der Eseltreiber protestierte. Er habe nur den Esel vermietet, nicht aber dessen Schatten; dieser koste extra. Der Schatten gehöre doch wohl in jedem Fall zum Esel dazu, hielt Strouthion dagegen.
Und so tauschten sie mancherlei Argumente im anschließenden Streit um des Esels Schatten...
bis auf den heutigen Tag.
(Stoff überliefert von Lukian, adaptiert von Erasmus, und mit erheiterndem Gewinn erneut verarbeitet von Wieland und Dürrenmatt)

Lukian

, die schwarze Seele
in der Charakterisierung von Papa Wieland:
Begabt mit einem geraden Sinn und aufrichtigen Hang zum Wahren in allen Dingen, ein geborener herzlicher Feind aller Affektation und falschen Anmaßung, alles Überspannten und Unnatürlichen, aller Übervorteilung der treuherzigen Einfalt, aller Obermacht, die ein schlauer Betrüger durch künstlich versteckte Anstalten oder ein schwärmender Selbstbetrogener durch blendende Naturgaben und das ansteckende Feuer seines Seelenfiebers über den blöden Haufen der Armen und Schwachen am Geiste zu erhalten weiß – machte er zum Geschäfte seines Lebens und zum Hauptzweck seiner Schriften,
alle Arten von Lügen, Blendwerken und Künsten des Betrugs – von den theologischen Lügen der Dichter bis zu den Märchen der Geisterseher und Zaubermeister seiner Zeit, und von den Schlichen und Hinterlisten der reizenden Schwestern einer Lais, Phryne und Glykera bis zu den unendlich mal wichtigeren Kniffen der religiösen Gaukler, Orakelschmiede und Theophanienspieler – hauptsächlich aber und mit der unerbittlichsten Strenge die falsche Weisheit und Gravität, die unwissende Vielwisserei, die gleißnerische Tugend, die niedrige Sinnesart und pöbelhaften Sitten der Handwerksphilosophen seiner Zeit zu entlarven, alle diese verschiedenen Gattungen der großen Betrügerzunft in ihrer wahren Gestalt und Blöße darzustellen und dadurch zu einem desto größeren Wohltäter seiner Zeit zu werden, je weniger auf ihren Dank, und je gewisser er hingegen auf Hass und Verfolgung von seiten einer vielköpfigen und tausendarmigen Partei rechnen konnte.

Denn selbst der Umstand, dass er seine sehr ernsthafte Absicht, um sie desto gewisser zu erreichen, so oft unter einem Schein von Frivolität verbergen musste und bloß zu belustigen schien, wo es ihm um Belehrung und Besserung seiner Leser zu tun war, muß in den Augen weiser und gerechter Leser sein Verdienst um soviel erhöhen als es eben dadurch in dem blöden Urteile des großen Haufens, der sich immer durch den Schein der Dinge täuschen lässt, herabgewürdigt wird.“

Schwarzes Zitat (um ca. 150 n. Chr.): „Das ist seltsam, dass Männer, die sich für Experten ausgeben, einander widersprechen und von einerlei Sache nicht einerlei Begriff haben."
Durchgestzt jedoch ist die weiße Weisheit, dass die Sache nicht etwa kompliziert, sondern „schwierig, kontrovers, komplex, und für die Fassungskraft der Nichteingeweihten einfach zu hoch“ sei.

Schwarzes Zitat: „Ein Affe bleibt ein Affe, auch wenn er goldene Ehrenzeichen trägt.“
Richtig.
Nur der weise Geweissenswurm kriegt hier immer noch ein Problem: “Sind wir nicht alle ein wenig bluna...?“

Dienstag, 3. Juni 2008

Controversial

:(Strittig, umstritten; polemisch, streitlustig)
Jemand sollte sich mal die Arbeit machen und den zunehmenden Bereich von Adjektiven ausloten, die nicht mehr zwischen Eigenschaften des Objekts und denen des Subjekts unterscheiden lassen, also die Qualitäten des Objekts unmittelbar dem Subjekt anlasten, oder umgekehrt.


Bedeutungsverleiher
Der Dreck zu unseren Füßen z.B. ist an sich bedeutungsresistent.
Es sei denn, das Eigentum nehme sich seiner an. Dann – was auch immer es sonst sei – steht schon mal fest, dass es dir nicht gehört.
Damit nicht genug: eine ganze Zunft von Verleihern macht in Bedeutung. Entscheidend hier, ob man als Bedürftiger das Pfand abliefert, oder großzügig beleiht und als ehrlicher Makler weiterverscherbelt.
Man will die irritierende Beobachtung gemacht haben, dass nicht der Produzent, sondern der Zwischenhändler und jene - überhaupt nur noch Symbole - an Börsen tradende Tradierer auf ihre Rechnung kommen.
Man will andererseits die tröstende Beobachtung gemacht haben, dass der Verzicht auf Naturphilosophie keine wirklich einschneidende Einbusse bedeutet.

Tragikomödie
Nichts liebt der differenzierte bürgerliche Geist so sehr wie die Tragikomödie, die ihm für ein Höchstmaß an Realismus steht.
Dabei besagt die Formbestimmung des Tragikomischen doch lediglich, dass der eine Idealismus mit dem anderen erschlagen wird.
Daß die frei für sich intrigierende Subjektivität statt auf der ganzen Linie zu siegen auf die Schnauze fällt, kommt vom Maß des Tragischen, das die Freiheit im Untergang zu sehen lehrt.

Montag, 2. Juni 2008

Schluss, offener

Küste. Sandstrand.
Da drüben sitzt, halb liegend und mit dem Kopf beiseitegekippt, ein vor Müdigkeit in sich zusammengesunkener Mann.
Halt nein, das ist ganz einfach ein phantastisch in sich gedrehtes Stück Treibholz.

Es ist nicht die Phantasie, die uns einen Streich spielt. Die „Phantasie“ hatte die Natur, die mit dem zufällig Vorgefundenen spielte.
Worauf hingegen absoluter Verlass ist: die reduktionistische Arbeit des menschlichen Geistes, der in seiner unglaublichen Primitivität alles, aber auch wirklich alles Unbekannte, auf ein ihm längst Bekanntes zurückführt. Der Dogmatiker, der.

Der formal offene Schluss der minimalistischen Kurzgeschichte ist daher gar keiner. Jede beliebige Interpretation beweist, dass die fehlenden sieben Achtel des Eisbergs verlässlich in die moralische Botschaft aufgelöst werden, und wo sie eigentlich auszuschließen wäre, als das anzumahnende Desiderat zu lesen sei.

Man mache die Probe aufs angeregte Exempel beim Faktengestöber der heutigen Abendnachrichten.

Pseudokommunikativität
Das unablässige hirnlose Brabbeln der Medien, die noch nicht einmal mit sich selbst zu sprechen in der Lage sind.
Neuerdings ist – brabbelt es an uns hin - mit einer neuen Automarke in vollem Ernst eine „ganz neue Dimension“ eröffnet.
Andererseits: im Bereich des Persuasiven Herrschaftsfreiheit zu erwarten, unterstellt schon einen wüsten Idealismus,dessen sich der Schreiber schämen sollte.


Kampf (Das Leben ein...)
Und wenn es auch nur ein Regenschirm ist: Er hat den schönsten, besten, längsten.
Und dies alles immer nur für Deutschland, selbstverständlich.

Sonntag, 1. Juni 2008

Mythomanen

"Im Anfang war der Mythus. Wie der große Gott in den Seelen der Inder, Griechen und Germanen dichtete und nach Ausdruck rang, so dichtet er in jedes Kindes Seele täglich wieder."
So lesen wir aus der Hand eines berufenen Kenners der Materie, nämlich in Hermann Hesses Buch "Peter Camenzind"
Wusste ich’s doch! Der Mann war ja so was von infantil! Und es ist nach dem Zeugnis Hesses bis auf den heutigen Tag dabei geblieben. Man sollte ihn unter Kuratel stellen.

Selffulfilling prophecy
Der Beweis der existenziell unaufhebbaren Einsamkeit als condition humana ist leicht zu führen. Beantworte einfach keine e-mail.

Samstag, 31. Mai 2008

Interesse

Die Verständigungshilfe „Interesse“ ist heute geradezu unverständlich geworden.

Am ehesten und quasi automatisch versteht man darunter noch die vorpolitische romantische Kategorie des Interessanten, also das nichtigste Urteil über alles - ansonsten leere - Mögliche, dem überhaupt nur Belang zukommt beim exotisierten Hinblicken der würdigenden Subjektivität. Jeder anderen Eigenschaft bar, spricht das Ich eine bloße Beziehung dazu aus, glaubt aber sehr wohl, Triftiges darüber vermeldet zu haben.
Dabei ist es so einfach. Beim Inter-Esse steckt man bis über beide Ohren mitten drin.
Und da wäre es nicht schlecht etwas genauer zu wissen, worin denn nun, und wie man dabei ausschaut. Da liegt also jede Menge Klärungsbedarf vor.
Nicht so bei der Psychologisierung, zu der das elende Adjektiv des älteren Liberalismus, nämlich das von ihm erfundene „wahre“ Interesse einlädt. (Als ob es ein eingebildetes Dazwischeneingeklemmtsein gäbe.)
Der auto-biographischen Introspektion fällt nämlich gleich auf, dass eine authentische Aussage über die Konstitution eines Subjekts aus dessen Idolisierungen und Verwerfungen, Illusionen und Revokationen usw. nicht möglich ist. Es entdeckt genauestenfalls etwas Zurechtgeschütteltes als Resultat, das sich ex post den Lebensweg als angestrengte Willensleistung zu genau diesem Zweck zurechtinterpretiert.
Stoff aller Autobiographien seit dem - in seinem Anspruch durch und durch verlogenen Bekenner - Augustinus und den deutschen Bildungsromanen, und selbstverständlich nachts an der Theke.
Immer wird da das "Interesse" so gehandhabt, als ob man es oder ein anderes „hätte“ oder gefasst habe. Sozusagen ein Ding mit Stil zum Anfassen, das man auch wegschmeissen kann.
So kommt die Selbsttäuschung wohl noch am schnellsten heraus: aus seiner Stellung in der Welt kann man wohl aussteigen, aber solange man eben “inter est“ ist völlig egal, wer außer dir Lebensleistungs-Sportler noch so alles verliert.
Beliebt auch die Rede von der Gemeinsamkeit der Interessen, die das Harmonieren von Ehen und Räuberbanden doch sehr fördere. Richtig: folgsam am gleichen Strang ziehen, ist unabdingbares Erfordernis, will man aus dem Dreck des Wiederaufbaus nach dem Muster des - längst in den Alptraum umgekippten - amerikanischen Traums raus.

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