Im Grunde eine lohnende Alternative zur Erwerbslosigkeit.
Dass es keine Alternative gibt, wird jetzt Lernpensum auf den harten Schulbänken der vereinten westlichen Gewaltapparate.
...wenn dein starker Arm es will.
Kein Krieg in Afghanistan!
Es sei denn ökologisch.
Der 3-Liter Panzer.
Jetzt!
Charisma
Die absolute Nichtigkeit von Obamas Rhetorik und sein mit Demenz leicht zu verwechselnder leerer Messianismus lässt sich nicht karikieren, weil da überhaupt etwas sein müsste, das in seiner Abgehobenheit von der Plattheit ringsum übertrieben werden könnte. Einer Oblate kann man aber schlecht distinkte Charakterzüge verleihen,... eine gewinnende Ausstrahlung schon.
Diese Projektionsfläche wurde auf der Siegerstraße von der Medienwelt mangels Fassbarerem also mit Charisma belehnt.
Es ist vielleicht ganz hilfreich zu wissen, dass ursprünglich mit Charisma die nichtmateriellen Güter gemeint waren, die ein Gott uns verleiht.
So gesehen haben die Journalisten ja vielleicht doch recht. Von denen wird er der Welt weiterhin reichlich abgeben.
Gegen die Idiotie des Vergleichs
Uns geht es zu gut.
Im Vergleich zu was oder wem?
Im Vergleich zu den Hungerbäuchen, Unterernährten und zig - Millionen Verreckenden der Dritten Welt.
Seit wann sind ausgerechnet DIE der Maßstab für irgendwas?
Seit man darauf angewiesen ist, sich Trost zu suchen bei Kreaturen, denen es noch schlechter geht.
Den geschaffenen und existierenden Reichtum als objektives Maß zu nehmen, ist nämlich verboten.
Das wäre Neid (nicht nutzlose Gallenbewegung, sondern böser Charakterfehler), oder Revolutionsaufruf (nicht nutzlose Verschwendung von CO2 sondern in den Gewaltparagraphen der verschiedensten Gesetze längst geregelt).
Geistreichelei
Man kennt zwar in allen Kultursprachen Äquivalente zu „geistreich“.
Aber nur das Deutsche kennt eine pejorative Verwendung des anregenden Geistes: geistreicheln.
So wie ich die deutsche Elite kenne, kommt das daher, dass der Deutsche sich eine minderwertige Form des EINSATZES von Geist vorstellen kann, wobei es nicht auf den Geist ankommt, sondern dessen Fronttauglichkeit in genialen Strategien.
Ist dieses Durchschlagende nicht gegeben, war es eine Geistreichelei.
Angenehme Unordnung in die durchalphabetisierten Köpfe bringen.
Mystifikation
bedient sich
1.der Phantasterei: Der Überredende entstellt die Realität, in dem er sie zum erkenntnisähnlichen Mythos macht.
2. der Verstellung: Der Redner ironisiert, er wird zu einem mit Sinnangeboten spielender Verführer.
3. der Heuchelei: er verbirgt sich seine eigenen Fragen und Zweifel. Der Überredete ist Beweis dafür, dass er richtig liegt. So entsteht Gemeinde.
4. der Verführung: Der Redner kann seine Darstellung nicht beendigen, wenn nicht etwas im Zuhörer ihm entgegenkommt.
5. der Verachtung: Der Redner entstellt während seiner Rede nicht nur die Realität, er vertauscht auch den Beziehungsaspekt unter den Adressaten.
Hierher gehören:
- alle Sekten samt jener kirchlichen Vereine, die Sektenbeauftragte aus sich hervorbringen;
- die Demagogen des Parteiensystems;
- Philosophen;
- 100 % der schöngeistigen Literatur.
Man sieht: nicht alle Mystifikation ist schädlich.
Sind die Dümmsten von all unseren schlägernden Alpha-Tieren.
Ihre einfältige Lösung führte im Falle Afghanistans zu der noch laufenden „Operation Enduring Disaster“.
Dieses andauernde Elend währt nun unter ihrer kundigen Anleitung bereits länger als die ersten beiden Weltkriege und der Vietnamkrieg zusammengenommen, nämlich 30 Jahre.
Wie man im Fernsehen besichtigen kann: weit und breit um die Hütten herum nur noch Pulverisiertes, Staub.
Fiat pecunia!
Seht zu, dass ihr eure faulen Papiere loswerdet und macht richtiges Geld draus.
Es werde Liquidität!
Kauft Wasseraktien!
Erbaulichkeit
Entsteht, wenn aus den Bestandteilen eines Wörterbuches moralische oder theologische Nutzanwendungen hervorgekitzelt werden, an die beispielsweise eine Graspflanze nie gedacht hätte, aber sich gleichwohl unversehens auf die Häslein eines Bedürftigen gereimt sieht: „Gibt Gott die Häslein, gibt Hartz IV das Gräslein.“.
Woran man sieht, dass beide Wörterbuchbestandteile mit der Wirklichkeit nicht das Geringste mehr zu tun haben.
Siehe >Trivialliteratur und > Wandern des Signifikanten
Kämpft für den besten Kapitalismus, den wir je gehabt haben werden.
Vielfach fälschlich für einen Hinweis auf „Attacke“ gehalten, steht das logo für die Abkürzung von Attaché (= im Staatsauftrag Tätiger)
Kompromissmus
- Lebst du noch, oder bist du schon lieber konsequent?
- Das ist doch schon wieder eine dieser selbstgefälligen Eitelkeiten und deine unerträgliche zur Schau gestellte Intelligenz.
- Genau. Man schmückt doch gerne mal sein Vorgärtlein.
Armutsbericht
Es gibt vornehme Herrschaften, oder auch eine „Gesellschaftsschicht“ genannte Einkommensgruppe, die von allen Abgaben befreit ist, oder sich zum Zwecke des selben Ergebnisses wenigstens arm rechnen darf, wohingegen deren angestellte Funktionäre sich zum notdürftigsten standesgemäßen Überleben um läppische Boni raufen müssen.
Lage und Laune
Den Deutschen geht es gut.
Zu gut.
Trotzdem sind sie schlechter Laune und der kenntnisreiche Man sagt ihren nach , sie jammerten auf hohem Niveau.
Gesetzt den Fall, all das habe so seine Richtigkeit. Wieso soll einer ausgerechnet seine Laune, die nun wirklich als das Hinterletzte ausschließlich sich den Idiosynkrasien seiner Subjektivität verdankt, nach dem amtlichen Befund über sein Befinden richten?
Geht da der angesagte Matriarchalismus nicht ein wenig weit mit seinen Ansprüchen auf Dankbarkeit?
Die Deckungsgleichung von objektiver Lage und Befindlichkeit stimmt doch auch andersrum nicht. Da sielt sich gar mancher Obdachlose auf den wärmenden Abluftkanälen und singt fröhlich seinem Herrn Lobpreis.
Soll das also heißen, die Untertanenschelte beanspruche heute wieder mal den Rang einer absoluten Geltung bis in die letzte Faser von Herz und Hirn hinein? Sollte es einen Totalitarismus der Demokratie geben?
Paul de Gondi, Cardinal de Retz: Memoiren als ungenierte Rache an den erfolgreicheren Widersachern
„Das bisschen Anteil, das ich an den Dingen hatte, von denen die Rede ist, könnte mir vielleicht erlauben, hier mein eigenes Porträt anzufügen; abgesehen davon aber, dass man sich niemals zur Genüge kennt, um ein vernünftiges Bild von sich zu entwerfen, will ich Ihnen gestehen, dass ich eine allzu tiefe Befriedigung darin finde, Ihnen allein und rückhaltlos das Urteil über alles zu überlassen, das mich betreffen mag ;so könnte ich mich nicht dazu verstehen, mir auch nur im Innersten meines Herzens vorab auch nur die Andeutung einer Vorstellung davon zu machen....
( Kardinal Retz: Memoiren)
Etwas Klügeres wird über den wesentlichen Grundsachverhalt im autobiographischen Schreiben nie geschrieben werden können.
Das wird die müßiggängerische Scheißhausparole des sentimentalen „Erkenne dich selbst“ von Leuten, die das Sündenbewusstsein beutelt, nicht aus der Welt schaffen, aber doch vielleicht das Bewusstsein dafür schärfen, dass ein jeder solcher Versuch im dialogischen Raum nichts als die Schöpfung eines „ineffabile“ ist, welche ihre Interpretation durch einen Anderen schon in seine eigene Deutung vorwegnehmend mit einbezieht, ohne sie jedoch festlegen zu können.
Außerdem lernt man aus den Aufzeichnungen dieses Meisterintriganten der Fronde viel über voraussetzungsloses Urteilen: „So entschloß ich mich nach sechs Tagen Überlegung, das Böse mit Absicht zu tun, was sicherlich das größte Verbrechen vor Gott ist, aber vor den Menschen zweifellos das Klügste, was man tun kann."
Ein Mensch, der seine Prinzipien immer nur dann aufgibt, wenn es dem eigenen Vorteil diente, muss uns interessieren. Sein Kampf an der Seite des Adels sieht ihn so lange auf der Seite des „peuple“, bis er es sich für ein Zweckbündnis gefügig gemacht hat, dann wird es ihm zur „populace“. Für die notorischen Volksfreunde der Sozialisten sei hier daran erinnert, dass auch die bürgerliche Revolution nur deswegen bürgerlich heißt, weil nach der Erreichung ihrer Ziele die Bürger sehr schnell das Zweckbündnis mit den hungernden, verlausten, dreckigen Massen vergaßen. Dankbarkeit ist keine politische Kategorie.
Und Verrat mag eine moralische Kategorie sei. Zur politischen wird sie, wenn eine Macht dein Versagen an deinem Leibe abstrafen kann.
Kardinal von Retz hat — obwohl Prälat — nicht nur kein Hehl daraus gemacht, dass er bewusst ein völlig unchristliches, ja moralfreies Leben geführt hat, er sprach zudem selbst in vorgerückten Jahren, als er in der äußeren Lebensführung die Konzessionen des Alters an kirchliche Konventionen machte, ohne jede Bußfertigkeit über die Jahrzehnte seiner erotisch-galanten Abenteuer und seiner zweckbewussten - manche sagen zynischen -Heuchelei.
Retz, zweitgeborener Sohn eines Herzogs, als Knäblein von 10 Jahren bereits tonsuriert, wurde in sechs Sprachen gedrillt und ungefragt zum Kardinal-Erzbischof von Paris gemacht, weil diese Bürde in seiner Familie erblich war. Sein liederliches Leben war wohl zum Teil Auflehnung gegen diese ihm aufgeherrschte Karriere und Trotz gegen die ihm aufgenötigte Verpflichtung zum heilig - mäßigen Einherwandeln.
Er wurde einer der mächtigsten Männer der „Fronde" gegen den Kardinal Mazarin und die Regentin Anna von Österreich, die Mutter Ludwigs XIV. Doch er, die „unkirchlichste Seele, die es gibt" ( er über sich selbst ), war auch Frondeur gegen den christlichen Grundgedanken der erlösungsbedürftigen Erbsünde.
Und diese sehr viel radikalere Frontstellung gab er auch dann nicht auf, als er, nach langem Kampf und noch längerer Verbannung unterlegen, seinen Frieden mit dem jungen König und mit den geltenden Normen priesterlichen Lebens gemacht hatte. Zwar setzte er dann seine Umgebung durch ein Leben der Entsagung in Erstaunen. Aber nichts konnte ihn bewegen, sein bewusst gewähltes Leben von einst zu verwerfen, geschweige denn es zu verleugnen und vor der Nachwelt zu verbergen.
Reue: du urteilst dich am Maßstab deines Gegners ab für etwas, das ohnehin nicht mehr im Verfügungsbereich deines Willens liegt, ist also nur noch das Krümmen des Rückens vor dem Situationsmächtigen.
Deswegen fehlen auch ca. 250 herausgerissene Seiten seiner Sicht der Dinge, die ohnehin erst 1717 erscheinen durfte.
Bemerkenswert:
Retz ist kein genießerischer Selbstbezichtiger wie Rousseau, der in der Selbsterniedrigung schon immer nach der kalkulierten Reaktion darauf schielt.
Der ganze Komplex einer angebotenen traditionsgeleiteten Identität ist ihm einfach gleichgültig. Auch die sonstigen Grundfiguren der Autobiographie (Rechtfertigungsstrategien und Absolutionen) fehlen hier.
Solche Denkform seiner Denkwürdigkeiten sieht sehr nach antik- heroischem Zuschnitt aus. Und der war ja soeben auf den zivilisatorischen Prozess seiner Abschaffung geschickt worden. Wenn in dieser historischen Stunde jeder zum eigenen Nutzen sich jedes anderen bedienen will, muss er ab sofort sich des Wohlwollens der Zentralgewalt versichern. Dazu braucht es keinen Sieg der subjektiven Vernunft über Ihresgleichen. Das ist der Tod der Intrige. Incipit: die „strukturelle Gewalt“.
Darin gleicht er uns, aber ihm fällt – wie Goethe, der wusste: „Der Handelnde hat kein Gewissen.“ - daran nichts Besonderes auf.
So charakterisiert er einen Mann des Rechtes folgendermaßen: Es „fehlte viel daran, dass sein Verstand seinem Mut gleichgekommen wäre. ...ich habe beobachtet, dass er jedes Mal Handlungen nach Leuten und fast nie Leute nach ihren Handlungen beurteilte. Da er im Formelkram des Justizpalastes groß geworden war, kam ihm alles Außergewöhnliche verdächtig vor. Gefährlicheres kann es eigentlich gar nicht geben unter Männern, die in Staatsgeschäften miteinander zu tun haben, wo die gewöhnlichen Regeln ihren Sinn verlieren.“
Das Porträt Richelieus enthält eine gute Portion Selbstcharakteristik: „Sein Wort war er gewohnt zu halten, solange nicht ein überwiegendes Interesse ihn zum Gegenteil vermochte; und auch dann unterließ er nichts, den Schein von Treu und Glauben zu wahren....Für diese Welt besaß er Religion genug...Zum Guten entschloss er sich aus Neigung oder aus Überlegung, solange sein Vorteil ihn nicht zum Bösen trieb, über das er, wenn er es tat, sich keiner Täuschung hingab.“
Wer will, kann natürlich in diesem hohen Vorbild auch die studierenswerten Konturen eines an der Antike geschulten, konsequenten Humanismus´ wiederbelebt sehen, auf den sich alle Ordnungsstifter aller westlichen Zeiten zu berufen pflegen.
Potentieller Leserkreis:
Sehr eingeschränkt. Vorsicht! Ganz ohne Ironie:Dieses Buch ist nur etwas für historisch interessierte Leser, die verlorenen Schlachten etwas abgewinnen können. Der brillante und pointierte Stil eines kühlen Geistes macht keinesfalls die Öde der Grabenkämpfe wett.
Die Hetze des Westens gegen die Söhne Sems, sofern sie das Pech haben, keine Juden zu sein, sondern den Fußboden wischen müssen.
Goebbels´ Sieg
Behauptungen der größten Militärmaschine der Geschichte über ihre Feinde werden heute in den Medien als Fakten behandelt. Endsieg der Demokratie.
Mauern
Man erzählt uns, sie seien zu unserem Schutze da.
Wie kommt es aber, dass ich mir als Insasse eines gewaltigen grauen Gefängnisses vorkomme?
Und zwar immer dann, wenn ich heimlich auf den Wehrumgang dieses fortifizierten Irrenhauses schleiche, um ungläubig in ein blühendes Draußen zu schauen.
Das muss ein Wahrnehmungsfehler sein.
Ich verlange meine Zwangspsychiatrisierung.
Wenn all das meine Mutter wüsste, das Herz im Leibe tät ihr zerspringen.
Sensibelchen
Die zu recht berühmte Prinzessin auf der Erbse wachte – wir erinnern uns – grün und blau am ganzen Körper auf, nachdem sie auf 20 Matratzen genächtigt hatte, unter denen sich eine Erbse befand.
Faschisten, die über so einen entarteten Weicheierstock herzlich lachen, sollte man vielleicht daran erinnern, dass genau diese Hämatome der Beweis für ihr königliches Geblüt sind.
Menschisch
Von einem, der sich nach Maßgabe seiner sonstigen Möglichkeiten vom Geschlechtstrieb durch die Tage tragen lässt, heißt es, er benehme sich animalisch.
Die Tiere müssen für die Verwerfung einer Sexualitätsorientiertheit herhalten, die für sie selber gar nicht gilt. Ist es doch an dem, dass der Mensch kopuliert, ohne an den Erhalt der Art zu denken, und sogar Mittel der Empfängnisverhütung erfindet.
“
In der Hinsicht benehmen sich die Tiere nicht menschisch. Sie vereinen sich ausschließlich im Dienst der Fortpflanzung. Insofern werden sie den Vatikanischen Forderungen gerechter als viele, die im Namen der Römischen Kirche getauft wurden, von den andern schon gar nicht zu reden. Es wäre daher nur recht und billig, wenn Tiere im Kardinalskollegium vertreten wären.“ (Mit Dank an den Neuen Physiologus)
Hier der link für Interessierte:
http://www.physiologus.de/phy-frm.htm
Wenn sie in ihrer Höhe unter der Inflationsrate liegen, werden sie gemeinhin als
solidarischer Beitrag der Beschäftigten zur Konsolidierung erfolgreicher Konkurrenz und zur Vermeidung kriegsbedingter Kündigungen gewürdigt...oder so ähnlich.
Engagement
Dass man die Leute dazu zwingt, im lebenswierigen Interesse am Überleben sich zu erschöpfen, hat eine angenehme herrschaftspraktische Folge: man kann sie bequem am Gängelband von gestreuter Furcht und genährter Hoffnung dem Grabe zuwanken machen.
„Der Teufel hole seine Praxis, aber Gott erhalte ihn uns als konstante Drohung über den Häuptern jener, so da Güter besitzen und alle anderen zu deren Bewahrung und mit dem Trost, dass das Leben der Güter höchstes nicht sei, an die Fronten des Hungers und der Vaterländischen Ehre treiben möchten. Gott erhalte ihn uns, damit dieses Gesindel, das schon nicht mehr ein noch aus weiß vor Frechheit, nicht noch frecher werde, damit die Gesellschaft der ausschließlich Genußberechtigten, die da glaubt, dass die ihr botmäßige Menschheit genug der Liebe habe, wenn sie von ihnen die Syphilis bekommt, wenigstens doch auch mit einem Alpdruck zu Bette gehe!“
(Karl Kraus)
Tja, schön wär´s ja gewesen.
Ob ein konservativer Satiriker die Unverheirateten als Mörder am Vaterland geißelt, oder der progressive Single-Standpunkt Witze über Tisch und Bett im Ehevertrag reißt, immer wird ihm vorgehalten werden, dass er völlig unerheblicherweise eine ideale Gemeinschaft im Kopf habe.
Soll das heißen, dass die einzig wahre und realistische Kritik in vorbildlicher Stummheit besteht?
Kartenspiel
Zum Lobe des Kartenspiels wäre zu sagen, dass der mit markiger Faust auf den Tisch gehauene Trumpf für den Gefühlshaushalt gedeihlicher ist als jedes noch so, im Grunde nichtige Argument.
Radikalkuren
Der römische Dichter Varro entdeckte bereits, dass wir nichts einzuwenden haben, „wenn wir wissen, dass der Finger amputiert werden muss, um dadurch zu verhindern, dass der Krebsschaden auf den Arm übergreift.“Genau so organlogisch denkt jeder Atombombenwerfer, dass er nämlich das kleinere Übel zur Verhinderung des größeren gewählt habe.
Mal im Ernst und genau so radikal an die Adresse derer, die es immerzu mit dem kleineren Übel haben: es gibt keinen Übergang vom Übel auf sich selbst als einem ganz anderen, das sozusagen dann keines mehr wäre.
Weswegen es weg muss.
G´schpassig
Der Verfall der Immobilienpreise in den USA führt dazu, dass immer mehr Hypotheken teurer kommen als das Haus überhaupt wert ist.
Die working poor der amerikanischen working class können froh sein, dass sie zu arm für die elenden Strapazen eines Bankrotts sind.
Aber jeder Flachkopf weiß beim Wachsen der Zeltstädte vor den Toren der Stadt genau, dass alles in schönster Ordnung ist, weil Angebot und Nachfrage den Preis auch für menschlichen Müll regulieren.
Narkotisiert
Der streitbare Moralist - und mein Lieblings-Opa - de Boer erklärt sich den Zustand der lieben Deutschen daraus, dass diese Gesellschaft „ narkotisiert“ sei.
Das hieße ja wohl, dass mit Einwilligung des Heilung erhoffenden Patienten durch Fremdeinwirkung seine Handlungsunfähigkeit hergestellt wurde.
Ein Bedenkenträger könnte gegen diese Bildlichkeit vorbringen, dass die Macher der Eingriffe am deutschen Volkskörper keineswegs hinterherige Vollzähligkeit der Organe gewährleisten, das Vertrauen in die Operateure also eher unangebracht sei.
Mit der Freiwilligkeit sei das auch so eine Sache...Und überhaupt, man muss das eifrige Gewusel schon kräftig ignorieren, um diese geschichtlich einzigartige Arbeitsamkeit für Handlungsunfähigkeit zu halten.
Moralisten sind eben im Grunde ganz sympathische Leute, die sich schön vorkommen wollen, wenn sie denken tun (sic!), was andere nicht für richtig halten.
Luftschloss
Der Normalo baut sich eins, der Philosoph wohnt darin, und der Banker finanziert es mit Leerkäufen.