Dienstag, 16. Dezember 2008

Ordnungsmacht Geld


Macht Geld aus uns Unordentlichen.

Die Festschriften der freien Marktwirtschaftsprofessoren sehen das freilich ganz anders, was nichts anderes heißt, als dass sie das auch schon mal ganz anders sehen können, gesehen haben und sehen werden.

Großmut
Kann gelegentlich am Sieger aufgefunden werden, wenn die Mittel seines Gegners total erschöpft sind.

Vorbildlich
So ihr nicht werdet wie die moralfreie Sphäre des Staats, werdet ihr nicht ins Himmelreich der Normsetzer kommen.

Hyde-Park-Corner
Entwöhnt dem Wahn, Sprechen oder Schreiben verwirkliche irgend etwas, betritt er das Rednerpult, um das Verhängnis als Verhängtes anzubieten.
Die Genugtuung, die darin für alle Beteiligten steckt.

Gesellschaftsbetrieb
Wer pfeift auf jeden Gedanken,
den nicht die Spatzen schon
von den Dächern zwitschern?
Die Pfeifen vom Betrieb.

Wer verneint jaulend
auch nur die Möglichkeit seiner Existenz,
wenn er einer Sache
schmerzhaft auf den Zahn fühlt?
Die Kettenhunde vom Betrieb.

Wer schlägt ihn
mit der Pritsche des Hohns,
wenn er vom Begriffenen
sich die Hand abwischt?
Die Kasperlebuden-
Betreibergesellschaft

Fundstück


"Die meisten haben nichts zu gewinnen, wohl aber eine verlorene Existenz zu rächen." (Carl von Ossietzky in der Weltbühne vom 1. 3. 1932) Mit Dank an opablog

Montag, 15. Dezember 2008

Marshall McLuhan


Hat die medientheoretische Formel für das Akzeptieren flächendeckender Ignoranz gefunden: "Nur die kleinen Geheimnisse müssen gewahrt werden, die großen bewahren sich selbst aufgrund öffentlichen Unglaubens."
Von der Untertanenmoral aus formuliert heißt der selbe Sachverhalt bereitwilliger Proskynesis des Schwachsinns: „Wenn das der Führer wüsste...“

Hindernis
Im Hindernis macht sich die geleugnete Objektivität geltend gegen den Wunsch, es möge sie nicht geben.

La Traviata
Die vom rechten Wege Abgekommene, Verrannte, bekommt vom bürgerlichen Denken, das es ja gar nicht gibt, eine Verhimmelung ihrer Person angedichtet.
Aber sie muss sich im Austausch dafür schon gefallen lassen, dass man sie von der Tuberkulose hinraffen macht.
Unter dieser Bedingung ihrer quasi-natürlichen Selbstauslöschung darf sie bestätigen, dass die bürgerliche Moral sogar noch für die von ihr Prostituierte zuständig ist.

Sozialdarwinismus
Jack Londons Dummheit: er fabriziert im Seewolf ein veritables Monster, einen Höllenhund beim Survival Of The Fittest um des Aufgehens eines philosophischen Konzepts willen.

Kommunismus
Derzeit kein direkter Straftatbestand, aber spätestens seit Thomas Morus die verbrecherische Gesinnung derer, die nicht ganz richtig im Kopf sein können.

Methodologische Bedenkenträgerei
Manche regen sich auf, wenn erst geschossen und dann die Rechtslage geklärt wird. Das Resultat ist aber das selbe, wenn erst die Rechtslage geklärt und dann geschossen wird.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Notizen aus dem unbeschädigten Denken


Standpunktlogik
Haben Sie sich jemals gefragt, warum Ihre politische Elite aber auch so gar nichts an einer schlimmen Situation ändert?
Das kommt daher, dass die Situation nur schlimm ist für jemanden, der - wie Sie - in ihr steckt.

Theorie
Der Theorie ist es gleichgültig, ob sich jemand daran hält oder nicht. Genau daran erkennt man sie.
Seiner Merkwürden Reinhard Marx und den anderen Nell - Breunings eignet ein davon stark abweichendes Theorieverständnis. Ihnen ist es gleichgültig, ob man in ihrem Gerede den Gegenstand ihres Themas noch wiedererkennt.

Samstag, 13. Dezember 2008

Messianismus in brillanter Schwärze:

Gore Vidals: Messias (1954)
In Kalifornien, der Heimstätte moderner Kulte, tritt in den fünfziger Jahren ein ehemaliger Leichenbestatter als obskurer Prediger auf, der eine gänzlich unamerikanische Religion predigt, dass nämlich der Tod nichts ist, vor dem man sich zu fürchten hab.: "Der Tod ist weder entsetzlich noch böse. Nur Sterben tut weh.“ John Cave (siehe die Initialen!) lehrt, dass „die Lebenden die Leidenden seien, von denen auf Zeit das schöne Dunkel des Nichtseins genommen worden sei.“
Was wäre, wenn eine solche alt-neue Verheißung im Medienzeitalter in die Hände derer geriete, die alles als Ware behandeln, die man verkaufen muss – „denn das ist alles, was wir haben.“?
Mit Hilfe von Eugene Luther (sic!) und dem Werbefachmann Paul (Paulus?!) Himmell lässt J. C., der ehemalige Einbalsamierer eines Bestattungsunternehmens, eine kirchliche Organisation aufziehen, die über die Medien das 'Wort Caves' verbreitet.
Mit keinem anderen Argument als: „Es funktioniert.“
Wofür die letzten beiden Offenbarungsreligionen Jahrhunderte und – tausende gebraucht haben, das schafft die disziplinierte Crew mitsamt den dazugehörigen Schismen und Konzilen und Umkehrung der ursprünglichen Botschaft per Kommentar und Auslegung durch die neuen Kirchenväter in einer Handvoll Jahren. Am Ende steht nicht die dem Leben ganz neuen Wert verleihende ursprüngliche Botschaft, sondern der erfolgreiche Verkauf von Todessehnsucht und die Organisation ihrer profitablen Verwertung. Das ehemalige Martyrium wird zum gewöhnlichen Life - style -accessoire.
Wie die Parallelisierung in den Initialen ihrer Agenten schon nahelegt, hat man es hier mit einer satirischen Persiflage aller Religionen zu tun, einschließlich des Mythos von Isis und Osiris, wenn man liest, dass eine weitere Protagonistin, Iris Mortimer, eine gesamtnationale Pilgerwallfahrt wiederaufleben lässt, die Caves über drei verschiedene Staaten verstreute Asche, einsammelt.
Die Psychoanalyse und “New-Age-Religionen” geraten ebenfalls unter den satirischen Beschuss des bekennenden Atheisten Gore Vidal. Die Hauptstossrichtung geht aber eindeutig gegen das in Amerika gebräuchliche Christentum, das so Charaktere wie Billy Graham und andere TV - Evangelisten hervorbringt, die trotz ihrer charismatischen und hypnotischen Ausstrahlung auf grauslige Weise medioker, bis vollkommen verblödet sind. Dem Erzähler selbst kommt schon früh „der Verdacht, dass sein gelassener Ausdruck ein nahezu vollständiges Vakuum an Intellektualität verbarg.“
Am Ende stolpert die neue Religion über die ihr innewohnende Ambivalenz, was jedoch dem gloriosen Laufen der Geschäfte keinen wesentlichen Eintrag tut. Denn der Sieg über die bisherigen symbolischen Universen in enttäuschend banalen Ritualen und Terminologien repräsentiert letztendlich die bloße Wucht des Mittelmaßes als medial erstellter totalitärer Transzendenz von skrupellosen Manipulatoren.
Dystopien, also Anti-Utopien, solch hoch angesiedelten Niveaus sind eher selten und erfrischend un-amerikanisch in ihren Zynismen.
Warnung:
1) die Anti-Utopie ist eine Textsorte, die man nicht wie einen Roman lesen darf.
Wer wegen des Plots und seiner interagierenden runden Charaktere zu lesen pflegt, wird sich über die hemdsärmelige Missachtung aller ihm bekannten Spielregeln des illudierenden Erzählens ärgern. Dystopien muss man der Welt – nicht der Charaktere - wegen lieben, die sie entwerfen. Der Spass daran ist der permanente Seitenblick auf die Transposition von Bekanntem, das der Erzähler/Autor augenzwinkernd und irritierend kommentiert.
2) Ja, der ehemalige Apostel, ghost-writer des neuen Kultes und ältliche Insider-Erzähler trägt die zwei sonst unterdrückten Vornamen Gore Vidals: Eugene Luther. Wegen des schamlos autobiographischen Anteils an diesem Text rät sich eine eher kursorische Lektüre solcher Partien an.

Nachtrag aus aktuellem Anlass:
Roger Kusch. Schon in seiner Zeit als Hamburger Justizsenator war er ein Hardliner, der aneckte und in die Schlagzeilen geriet. 2006 wurde er gefeuert.
Knapp drei Jahre nach dem Rausschmiss ist aus dem Politiker ein Sterbehelfer geworden - der bekannteste Sterbehelfer der Nation. Fünf Menschen hat Roger Kusch bislang zum Suizid begleitet. Fünf Menschen, denen er erfolgreich einreden ließ, für sie mache das Leben keinen Sinn mehr. Kusch betrachtet Sterbebegleitung, in dessen letztem Stadium er sich gefühlvoll entfernt, als Dienstleistung. Eine Dienstleistung, die er sich mit 8000 Euro bezahlen lässt. Das Prozedere ist immer gleich: Mit Hilfe seines gemeinnützigen Vereins informiert er die Menschen und rührt die Werbetrommel. Als Privatmann kassiert er ab.
Es funktioniert.

Freitag, 12. Dezember 2008

Mutter Gottes

In allen möglichen Mythologien ist es durchaus üblich, Götter durch Göttinnen gebären zu lassen. Schließlich muss der Hausverstand sich zurechtlegen können, wo das tote und lebendige Zeug von Japan bis Griechenland herkommt.
Das Christentum bildet hierin eine interessante Ausnahme.
Es ersann ungezwungen eine menschliche(!)Theotokos (Gottesgebärerin), die ja wohl älter sein müsste als ihr - von Ewigkeit zu Ewigkeit - göttlicher Sohn, der gleichwohl als sein eigener Vater mit ihr so sauber vögelt, dass nichts daneben geht: Inmaculada Concepción eines Gottes, der - allmächtig wie er ist - seine Mama erst einmal hat erschaffen müssen, damit er von ihr geboren werden kann.
Auf diesen Gipfel bürokratischer Umständlichkeit trinken wir einen Latte Macchiato!

Götter
Gegen die Götter liegt hierorts nichts vor.
Dennoch rät sich an, die niederen Instinkte des metaphysischen Bedürfnisses im Zaum zu halten. Denn Metaphysik und Liebe sind Dinge, die einem widerfahren.
Ein schwelgerischer Gebrauch des bewusst provozierten Gotteserlebnisses fällt unter die Bestimmung der Woll-Lust.
Was auch nicht weiter schlimm ist. Der hat die Natur sehr enge Grenzen gezogen.

Reisende


Ich bin wie der Reisende
der im Hafen ankommt, wo keiner ihn erwartet;

Ich bin der scheue Reisende, der gleitet zwischen den Umarmungen Fremder und ihrem Lächeln, das ihm nicht gilt...

Wie der einsame Reisende,
der den Kragen seines Mantels aufstellt
an der Kühle des großen Piers...


(Dulce Maria Loynaz)

Wir Tagediebe

Wir sind die besseren Diebe.
Wir brauchen nicht
den Schutz der Nacht.

Wir werden an der Promenade geboren,
an der wir sitzen.
Blinzeln in die Sonne.
Kratzen uns am Bauchnabel.
Und halten gewaltige Siestas.
Die Enden unserer Tage neigen sich dem Weine zu.
Unsere Küsse sind die süßesten.

Und wenn wir sterben
Gehen wir ein ins Paradies.
Und das Paradies

-wetten - !?
ist eine Promenade.

(gitano)

Realismus
Die unvernünftige
Lächerlichkeit der Utopie
verhindert
im Zeitalter der Katastrophen
erfolgreich
jeglichen Bau
einer Arche.

Dienstag, 25. November 2008

Hallo, da draußen!

Dieser Tage sind die Wildgänse mal wieder vor der Kälte hier ausgerückt.
Und wie ich sie so im Formationsflug vorüberschreien seh, musste ich ihnen recht geben, denen Flaneuren der Luft.
Vorbildlich und tröstlich und elementar: Elegant entlang, schreiend ... davon.
Bin mal wieder zwei Wochen Wandern. Auf Teneriffa. Ihr müsst also mal eine Weile wo anders Vorbeilesen gehen.
Da beim Wandern alles klar ist, habe ich nämlich keinen Bock auf Klärung von was auch immer.
Wir lesen uns also erst Mitte Dezember wieder, aber auch nur kurz, weil dann die Sächsische Schweiz dran ist.

Soziale Hängematte


Es war so einfach, dem hart arbeitenden Steuerzahlern zu verkaufen, dass der asoziale Abfall Kinder macht, sich Drogen einpfeift und hinterm Fernseher herumhängt.
Alles von den hart verdienten Solis, die für so was abgedrückt werden mussten.
Jetzt räkeln sich sehr viel mehr in der Hartz IV- Matte, wenn diese working poor nicht gerade mal bei der Zeitarbeit einspringen, und haben auch als Leiharbeiter reichlich Gelegenheit, die Qualität der Hängematte zu testen. Von den Ein-Euro-Dienstlern und anderen aus der Statistik Herausdefinierten gar nicht zu reden.
Genauso einfach sollte es sein, als verantwortungsvoll denkender Politiker mal zu ventilieren, wie es mit der Einführung einer Leihgebühr für den Gebrauch dieser Kommodität aussieht.
Ferner:
Die Suppenküche der Heilsarmee-Nachfolgeinitiativen springt ein für - und ersetzt -teilweise derart erfolgreich den Sozialstaat, dass man auf Seiten der Politik daran denken sollte, bei nachgewiesener Inanspruchnahme den in die Million expandierenden Tafelbesuchern den Regelsatz zu senken.

Leiden
Die Quersumme des Leidens war zu allen Zeiten immer gleich.
Darin sind sich Schopenhauer, der Buddhismus und alle anderen Weisheitsrichtungen einig.
Wenn Weisheit und Zynismus ineinander übergehen, wird, den Blödsinn davon zu trennen, zur harten Arbeit.

Pressefreiheit

Wegen der von Israel verhängten Totalblockade für Lebensmittel hungern jetzt die Palästinenser des Gazastreifens seit Anfang des Monats an leeren Lagerhallen der humanitären Hilfsorganisationen herum.
Was daran so schlimm sein soll?
Boh, glaubse, nee: Die Israelis lassen keinen Journalisten ins Ghetto!


Anti - Antis
Mia samm mia! Host mi?”
Damit wäre eigentlich schon alles gesagt.
Für einsprachig aufgewachsene Deutsche hier eine unzulängliche Verständnishilfe:
Der Sprecher verweist darauf, dass ein Haufen von namentlich nicht genannten, aber zumindest in seiner Vorstellung existierenden Identischen mit sich und ihm identisch sei. Was zwar niemand außer ihm selbst bezweifelt hat, weil Tautologien sich selbst mit einschließen, aber es scheinen doch irgendwie Zweifel daran aufgekommen zu sein, vermutlich über die Kenntnisnahme von abweichenden Auffassungen.
Zwar glaubt der Außenstehende, lediglich – vom Sprecher nicht zu verantwortende, da unsteuerbare - Magengeräusche zu vernehmen, es handelt sich dabei aber um einen aggressiv vorgetragenen Stolz, dass es die anderen sind, die mit ihren Einwänden gegen Tautologien völlig falsch liegen.



Fortschrittsoptimismus
Der hat seine vielversprechende Zukunft hinter sich.

Entkontextualisierung
- Literarische Technik, die Sätze in ihrem ruhigen Besitz der Bedeutungen zu stören.
- Beunruhigende Schaffung von unausgesprochenen Prädikaten.
- Belästigung des Lesers, der den Gedankengang zu rekonstruieren aufgestachelt wird, bloß um am Ende zu entdecken, dass es vorläufig zu keinem Ende kommt.

Kunstauftrag
Wenn man es nicht so ganz benennen und ausdrücken kann - und geben tut´ s dergleichen praxisjenseitigen Luxus nun mal reichlich, von den Duftnoten bis zu den winterlich schwindenden Abendhimmeltönen, dann pfeif´ es uns halt, oder mal´ es doch einfach!

Montag, 24. November 2008

Es reift in Reifephasen


1. „Es ist eigentlich kaum auszuhalten.“
2. „Es wird mir schon nichts anderes übrigbleiben.“
3. „Es ist jetzt eh schon egal.“

Pauschalierung
Ganz schlimme Verfehlung des nicht akademisch geschulten Geistes, dem es an Differenzierungsvermögen gebricht.
So ist zum Beispiel von DER Inquisition zu sprechen ein Pudendum des keuschen Geistes, der sich nie mit seinen eigenen Interessen gemein machen wird.
Hier gilt es säuberlich zu trennen zwischen einer römischen, spanischen und mittelalterlichen. (Peter Godman sine ira et studio über das „Heilige Offizium“)
Der Hinweis darauf, dass es dem Gefolterten gleichgültig gewesen sein dürfte, nach welcher Handbuchfassung seine Seele durch welches gestufte Verfahren der Gewaltanwendung gegen seinen in Schmerzen zuckenden Leib gerettet wurde, gilt als nicht hinnehmbarer Standpunkt jener Leute, die sich selbst disqualifizieren.

Ob letzter Genitiv nun ein genitivus subjectivus oder objectivus sein soll, überlasse ich der jeweiligen Weltanschauung und ihrem Menschenbild.

Loben
Wenn der Herr den Knecht lobt, dann immer nur, wenn Dritte dabeistehen. Im Klartext heißt jede Ordensverleihung: „Weiter so! Und der Rest des Haufens soll sich ein Beispiel nehmen.“
Wenn der Knecht den Herrn lobt, dann immer nur, wenn Dritte dabei sind, aber die tatsächliche Anwesenheit des mündlich gelobten Herrn daraus eine ziemlich lächerliche Veranstaltung machte. „Großer Krott, wir loohoben dich, Herr, wir preisen daaheine Werke...“

Unnutz des Vorbilds
- Ach, wenn wir doch alle wie Mutter Theresa wären!
- Dann wären wir ja schlagartig alle unsere Betreuungsfälle los und müssten einander unseren Kadavern mit weißen Leintüchern die letzte Würde gegenseitig erweisen.

Kompromiss
In Gefahr und großer Noth,
bringt der Mittelweg den Tod. (Friedrich von Logau)

Wunderlichkeit
Man kommt um die Beobachtung nicht herum, dass das allgemein verbreitete Interesse am Kinderkriegen, Diätplan nach dem Häus´ lebau, Fernsehen und Fußball ab einem gewissen Alter stark nachlässt, und es zu derartig abseitigen Interessen der Ahnd´ ln kommt, dass man diesem „Stich int Höhere“ auch beim besten Willen einfach nicht mehr in seine Unverständlichkeit folgen kann.

Sonntag, 23. November 2008

Dry gulch

Dieser typische Amerikanismus bedeutet: an einer gottverlassenen Stelle aus einem Hinterhalt angreifen und abmurksen.
Damit ja keiner vergisst, dass die ehemals rauen Sitten nach wie vor die besten sind, heißen gern Hotels, Ranches und Kinderferienlager genau so, und ein Musical führt das mit grimmigem Humor im Titel.

Folter
Beweist seit den Tagen der Inquisition vorhersagbar nicht die Verfehlung des Angeklagten, sondern seine Schuld und die Schuld der von ihm in der „peinlichen Befragung“ Preisgegebenen, denn schon die Denunziation genügt zur Klageerhebung, deren Richtigkeit sich unter der Folter erweisen wird.
Das Böse lebt,
mit ihiim auch ich...“


Sprechhandlung
Sprechen ist Handeln.
Man merkt das immer dann, wenn zu moderatem Sprechverhalten gegenüber beispielsweise Schwachsinnigen angehalten wird.

Bei den Graugänsen reicht Verhalten doch auch!

Bei denen kommt es nicht zu diesem hässlichen diskriminierenden Effekt, weil sie schwachsinnige Graugänse nicht über ihre Unzulänglichkeiten definieren. Sind sie doch - wie die People – First - Bewegung es fordert - zuerst einmal als Graugänse zu begreifen. Sie sind in ihrem So - Sein zu akzeptieren und zu unterstützen. Wie bei anderen Graugänsen gilt es auch bei ihnen, Fähigkeiten und Begabungen ins Auge zu fassen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu schaffen. Veraltete diskriminierende Bezeichnungen für Graugänse mit Behinderungen sind bei ihnen deshalb abgeschafft worden.
Selbst wenn sie Sätze wie den folgenden verfassen: Der Knecht befahl dem Herrn, er werde um Schonung bitten, damit wir alle uns Dank wissen können.

Vorsicht, Stabilisierer unterwegs!
Die wir alle in Gottes Hand sind können von Glück sagen, wenn wir nicht in die Hände von Ärzten geraten, die uns eine stabilisierende Konjunkturspritze nach der anderen verordnen.
Ich Wahlloser würde mich also lieber nicht einer wahllosen Liebe zu den gestrigen Päckchen - Schnürern, vorgestrigen Architekten unserer Zukunft, also irgendwelchen Jobbern und Hobbyisten überantworten.

Als-ob
Es hängt lebenspraktisch viel davon ab, ob man daran glaubt, es gebe nützliche Fiktionen, oder eben nicht. So ist es etwa kein eben großes, aber doch sehr befriedigendes Kunststück, sich selbst zu behumpsen.
Es ist das Wissen, das sich vornehm von solchen Praktiken abgrenzt im Hinweis darauf, dass es gleichwohl keine fiktive Nützlichkeit geben könne.

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